1862 - 1946
Den direkten Liszt-Abkömmling Rosenthal hielten viele Zeitgenossen für den größten aller Pianisten. Er seinerseits soll aber nie auch nur ein freundliches Wort über einen Kollegen verloren haben.
→ ROSENTHAL-ANEKDOTEN
Der strenge Eduard Hanslick kritisierte am allseits als überwältigend empfundenen Spiel des jungen Rosenthal ein »Ungestüm«, von dem er hoffte, es werde sich mit der Zeit legen, »wie es sich ja auch bei Liszt und Tausig später gelegt hat.«
Die erhaltenen Aufnahmen dokumentieren das Spiel eines alten Mannes, der wohl jenes »Ungestüm« längst eingebüßt hatte, aber für die dankbaren Nachgeborenen noch Beweisstücke jener klanglichen Sensibilität und Liebe zur Tonschönheit dokumentieren, die für die romantische Schule essentiell waren.
Rosenthals Aufnahme von → Liszt...
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