Rossinis »Reise nach Reims«

Die Plattform Operavision zeigt noch eine Woche lang die Aufzeichnung von Rossinis quirliger »Reise nach Reims« von Juan Diego Florez‘ Belcanto-Akademie. Wer wissen möchte, welche Stimmen im Opernbusiness zu erwarten sind: Hier findet sich ein Dutzend herausragender Talente ein!

Il viaggio a Reims war Rossinis letzte italienische Oper und die erste, die er in Frankreich für ihre Pariser Uraufführung im Jahr 1825 im Rahmen der Feierlichkeiten zur Krönung Karls X. schrieb. Konzipiert für die größten Stimmen der Zeit, erfordert die Oper eine außergewöhnliche Besetzung: drei Sopran-Primadonnen, einen Mezzo, zwei Tenöre und vier tiefe Herenstimmen zwischen Bariton und Baß.

Eine Aufführung dieses Werks hat, legendär, schon vor Jahrzehnten das Budget der Wiener Staatsoper zu sprengen gedroht, markierte aber einen der raren echten Höhepunkte der Ära Claudio Abbados und seine Compagnons Claus H. Drese.

Für die Accademia des Rossini Opera Festivals in Pesaro wurde Il viaggio a Reims zum idealen Vehikel, Jahr für Jahrs zur Somerszeit die besten Kandidaten für eine künftige Karriere im Belcanto-Repertoire vorzustellen. Der Dirigent Alberto Zedda hat die Accademia Rossiniana gegründet. Niemand Geringerer als Juan Diego Flórez ist aus diesem Institut hervorgangen und fungiert seit geraumerZeit als dessen künslterischer Leiter. In Emilio Sagis schwungvoller Produktion präsentiert sich eine frische, junge Sängerriege.