Die neue Gretel
An der Wiener Staatsoper fehlt Engelbert Humperdincks traditionelle Weihnachtsoper »Hänsel und Gretel« heuer im Spielplan. Die Volksoper spielt das Werk. Immerhin. Anderswo müssen die Musikfreunde auf ein Liveerlebnis mit der berühmtesten Oper des Jahresregenten – 2021 jährte sich Humperdincks Todestag zum 100. Mal – aus Sicherheitsgründen ganz verzichten. In Dresden etwa wurden »Hänsel und Gretel« wegen der Pandemie aus dem Spielplan verbannt.
Die junge Sopranistin Nikola Hillebrand kommt damit um ihren Auftritt in der Rolle der Gretel im renommierten Haus. Aber man kann die Künstlerin, der Kenner eine große Karriere prophezeien, dennoch in dieser Partie hören: An der Seite von Kate Lindsay (Hänsel) sang Hillebrand Ausschnitte aus dem Werk im Auditorium Grafenegg, begleitet vom Tonkünstler-Orchester. Diesen Beitrag zur besinnlichen Zeit zeigt der Streamingdienst myfidelio dieser Tage.
Nikola Hillebrand wird in den kommenden Tagen aber doch in Dresden singen: Sie ist ab 5. Jänner 2022 die Adele in einer Aufführungs-Serie von Johann Srauß‘ »Fledermaus« in der Semperoper. Die selbe Partie singt sie zwischen 29. Dezember und 1. Jänner en suite schon in Lyon. Es steht ja nicht das gesamte europäische Musikleben still . . .