Alain Altinoglu ist einer der herausragenden jungen Dirigenten unserer Zeit. Bei seinem jüngsten Wien-Gastspiel leitete er ein Konzert der Wiener Symphoniker mit Mezzosopranistin Nora Gubisch als Solistin. Auf dem Programm des Konzerts standen neben Jean Sibelius‘ epischer Fünfter Symphonie das »Poème de l’amour et de la mer« von Ernest Chausson und die Tondichtung »Le chasseur maudit« von César Franck. Vor allem letzter dürfte an dem Musikvereins-Abend Ende Jänner eine veritable Entdeckung für viele Musikfreunde im Publikum gewesen sein. Franck assoziiert man eher mit geistlicher Musik und Orgelklängen, vielleicht auch mit der dick instrumentierten halb auf deutschen, halb auf französischen Klangpfaden wandelnden Symphonie in d-Moll. Aber diese Tondichtung auf Liszts Spuren gehört zu den effektvollsten Stücken der musikalischen Romantik, eine aufwühlende Klangerzählung der alten Geschichte vom Wilden Jäger, die in ein unausweichlich dem Abgrund zutreibenden Furioso mündet. Unbedingt hörenswert!
Matinee in Ö1 (11.03 Uhr)