Schuberts Klaviersonaten


Die Klaviersonaten Franz Schuberts lassen sich zeitlich und stilistisch in fünf Abteilungen gliedern


Frühe Versuche    (1815/16)

→D 157    E-Dur    (ohne Finale)

D 279    C-Dur   (ohne Finale)
D 459    E-Dur   (5 Sätze)


Individualisierung  (1817)

→ D 537    a-Moll

→ D 557    As-Dur
→ D 566    e-Moll (zwei Sätze)

→ D 568    Es-Dur

→D 575    H-Dur

→ D 625    f-Moll  (fragmentarisch)




Anmutiges Intermezzo  (1819)

→ D 664    A-Dur


Trotziges Intermezzo  (1819)

→ D 784    a-Moll  




Reife Experimente  (1825/26)

→ D 840    C-Dur   (»Reliquie«)

→ D 845    a-Moll  

→ D 850    D-Dur  

→ D 894    G-Dur  




DIE DREI LETZTEN SONATEN (1828)

Schubert dachte - wie schon bei den Werken des »Sonatenjahrs« 1826 an eine Serie von mehreren Sonaten, die gemeinsam in Druck gehen sollten. Aus der Korrespondenz mit Diabellis Kommissionär Heinrich Albert Probst geht hervor, daß die drei Werke D 958 - 960 Johann Nepomuk Hummel gewidmet werden sollten. Der posthume Erstdruck erschien 1839 freilich mit einer Widmung an Robert Schumann.

Mit den drei letzten Sonaten dringt Schubert - wie mit den Liedern des Schwanengesangs und mit dem Streichqintettt in Ausdrucksbereiche vor, die bereits weit über die Romantik hinaus weisen.

→ D 958    c-Moll  

→ D 959    A-Dur  

→ D 960    B-Dur  






Aufnahmen

Die mediale Pioniertat

→ Artur Schnabels legendäre Aufnahmeserie von Schuberts Klavierwerken.

Nicht verlässigen sollte man die Gesamtaufnahme der Sonaten durch Friedrich Wührer, einen beinah vergessenen, doch stilistisch sattelfesten Pianisten, der Schuberts Musik mit Feingefühl und delikater Anschlagkultur gerecht wird und in vielen Fällen zu tiefgründigen Deutungen fähig ist. Auf diversen Streaming-Diensten sind die Aufnahmen abrufbar. (Vox)

Vom Zugang her nicht unähnlich, gelang später Wilhelm Kempff eine grandiose Gesamteinspielung der Sonaten in technisch ungleich besserer Aufanhmequalität. Die Kassette wurde zu einem Schallplatten-Klassiker. (DG)

↑DA CAPO