Schuberts Klaviermusik
Zu den Pioniertaten der Aufnahmegeschichte sind die Einspielungen von Arthur Schnabel zu rechnen. Nicht nur, weil er so früh dran war in der Schellack-Ära, sondern weil er sich einem Repertoire widmete, das im Konzertgebrauch der Zeit um 1900 gar nicht gängig war.
Daß er ein Werk wie Schuberts große A-Dur-Sonate (D959) überhaupt in Erwägung zog, durfte schon als Revolution gelten. Erst recht, wenn die Zeitgenossen hören mußten, welch aufwühlend unorthodoxe, teilweise erschreckend "moderne" Musik Schubert komponiert hat.
Schon der vielgerühmte Schubert-Experte Alfred Brendel hat Jahrzehnte später bekannt, daß Schnabels Aufnahmen nach wie vor ihre Frische, sagen wir durchaus auch: ihr Schockpotential nicht verloren hätten.