Das nur einige Sekunden lange Orchestervorspiel führt uns den bösen Geist, der über diesem Werk schwebt, in Überlebensgröße vor: Baron Scarpia, der allmächtige Polizeichef der Stadt Rom. Eines von seinen Opfern, dem Republikaner Cesare Angelotti, ist es gelungen, aus dem Gefängnis in der Engelsburg zu fliehen. Er sucht bei einer Seitenkapelle in Sant' Andrea della Valle, wie ausgemacht, den versteckten Schlüssel zur Kapelle, in der er sich verbergen kann. Vor der Kapelle steht eine Staffelei, denn der Maler Mario Cavaradossi malt ein Portrait der heiligen Magdalena, der er die Züge der Auftraggeberin verleiht, Angelottis Schwester, der Gräfin Attavanti. Cavaradossi entdeckt Angelotti. Die beiden sind Feinde jenes Regimes, für dessen Sicherheit Scarpia mit seiner Soldateska sorgen soll. Der Dialog der beiden Dissidenten wird unterbrochen, denn Floria Tosca erscheint, die berühmte Sängerin und Geliebte des Malers.
Sie erkennt in dem wunderbaren Gemälde der heiligen Magdalena die Züge ihrer Nebenbuhlerin, der Gräfin Attavanti.
Doch Cavaradossi kann seine Geliebte überzeugen: Nur ihre eigenen Augen würden ihn inspirieren.
Duett: Ah! Quegli occhi!
Cavaradossi verrät Angelotti ein sicheres Versteck: den Brunnen im Garten seines Hauses. Indessen verbreitet sich in Rom die Meldung, Österreichs Truppen hätten Napoleon geschlagen. Ein Dankgottesdienst wird vorbereitet. Scarpia und seine Häscher sind auf der Suche nach Angelotti, finden aber nur noch einen leeren Korb und den Fächer der Gräfin Attavanti, Angelottis Schwester. Dieses Corpus Delicti verwendet Scarpia nun für eine geschickt eingefädelte Intrige. Als die eifersüchtige Tosca auf der Suche nach ihrem Mario wieder erscheint, lenkt der Polizeichef ihr Interesse auf den Fächer ihrer Nebenbuhler.Monolog mit Chor: Va, Tosca - Te Deum
Während der Vorbereitungen zum großen Te Deum, wähnt sich Scarpia dem Ziel seiner Wünsche nah: Er will Tosca verführen und den Gegenern des Königtums das Handwerk legen.ZWEITER AKT
Scarpias Arbeitszimmer im Palazzo Farnese.
Cavaradossi leugnet, etwas vom Verbleib des geflohenen Angelotti zu wissen. Er ahnt, daß der Polizeichef ihn foltern lassen wird. Doch versucht er Tosca, die Zeugin der Szene wird, zu bewegen, schweigsam zu bleiben. Doch die Folterkammer liegt direkt neben Scarpias Salon. Tosca kann die Leiden ihres Geliebten nicht mitanhören. Als dessen Schmerzen unerträglich zu werden drohen, verrät sie, wo Angelotti sich versteckt hält.
Cavaradossi ist ohnmächtig geworden und wird hereingebracht. Wieder erwacht, will ihn Tosca glauben machen, das Geheimnis nicht verraten zu haben. Doch Scarpia schickt zynisch seine Sbirren »zum Brunnen in den Garten«. Cavaradossi ist wütend, trumphiet aber in der nächsten Sekunde, als ein Bote die Nachricht überbringt, Napoleon hätte bei Marengo doch gesiegt. Mit seinem »Vittoria« singt er sich um Kopf und Kragen. Nachdem er abgeführt ist, bittet Tosca für ihren Geliebten.
Arie Vissi d'arte
Doch Scarpia will sich nur erweichen lassen, wenn Tosca sein Liebeswerben erhören will. Zum Schein willigt sie ein. Er verspricht, die Hinrichtung nur zum Schein erfolgen zu lassen und schreibt einen Geleitbrief für das Paar. Als er Tosca zu umarmen versucht, ersticht sie ihn mit einem Messer vom Gedeck des abendlichen Eßtischs.DRITTER AKT
Auf der Plattform der Engelsburg nimmt Cavaradossi Abschied vom Leben.
Arie E lucevan le stelle
Tosca erscheint und verkündet ihren Triumph über den Polizeichef: Die Hinrichtung würde lediglich simuliert, er müsse gut Theaterspielen und nach dem Schuß gekonnt zu Boden fallen. Doch Scarpia hat Tosca betrogen: Das Erschießungskommando erscheint. Als Tosca erkennt, daß Cavaradossi erschossen wurde und Scarpias Gefolge erscheint, um sie zu verhaften, springt sie in die Tiefe.Der Inhalt im SINKOPHON
Versuch mit Sardou
Das Wiener Burgteater scheiterte 1996 an einem Versuch mit dem originalen Theater-Stück Sardous.
Versuch mit Sardou
Das Wiener Burgteater scheiterte 1996 an einem Versuch mit dem originalen Theater-Stück Sardous.
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