Karol Szymanowski

1882 - 1937

Karol Szymanowski kam 1882 in dem heute in der Ukraine liegenden Dorf Tymoschówka zur Welt. Die Eltern waren wohlhabende Gutsbesitzer. Karol wuchst in einer äußersten kultivierten Atmosphäre auf und genoß von Kindheit an eine kunstinnige Ausbildun. Der Vater Klavierunterricht erteilte ihm den ersten Klavierunterricht. Schon der 18-jährige konnte eine Reihe erstaunlich formvollendeter Klavierwerke vorweisen. Eine Serie von Préludes wurde 1900 als op. 1 veröffentlicht werden.

Damit hatte er sozusagen seine Aufnahmsprüfung für die Kompositionsstudien bei Sigmund Noskowski am Warschauer Konservatorium absolviert. Unter den Fittichen seines Professors erarbeitete Szymanowski, der zu einem billanten Orchestertechniker werden sollte, seine erste große Partitur, die ganz am euphorischen Orchesterklang von Richard Strauss orientierte Konzert-Ouvertüre in E-dur,op. 12

Für die Klaviersonate in c-moll, op. 8 erhielt Szymanowski den ersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Lemberg.

Bald engagierte sich Szymanowski für die nationalistischen Ideen des des Kreises der »Jung-Polen« um Mieczysław Karłowicz, Apolinary Szeluto und Gregor Fitelberg, doch stand seine Musik noch sehr unter dem Einfluß der nachwagnerischen frühen Moderne Deutschlands.

Studienaufenthalte in Berlin und Wien vertieften Szymanowskis Kenntnis der Innovationen von Max Reger und Richard Strauss. Andererseits erwies sich das Studium der Musik-Philosophie Alexander Skrjabins und dessen harmonischer Welt als einflußreich. Szymanowski amalgamiert in seinen frühen symphonischen Werken Regers Kontrapunktik mit der leuchkräftigen Orchestrierungs-Technik von Richard Strauss und Skrjabins exaltierter Harmonik.

Dieser Phase gehören als wichtigste Werke an:


In Paris macht sich Szymanowski dann mit dem sogenannten Impressionismus, vor allem aber mit dem Werk Maurice Ravels vertraut.

Bei Reisen nach Nordafrika wächst Szymanowskis Liebe zur südmediterranen Kultur und dem Mystizismus des Islam. Was in den Hafis-Liedern angeklungen war manifestiert im Operneinakter Hagith (1912/13) und in der Dritten Sinfonie (»Das Lied der Nacht«, op. 27 eindrucksvoll: Eine Verquickung orientalisch-folkloristischer Melismatik mit den Farbkünsten des spätromantischen Instrumentationsraffinements und einer avancierten harmonischen Sprache, die nicht selten an die Ränder der Tonalität vordringt.

Erst nach Ende des ersten Weltkriegs sieht Szymanowski seine Heimat wieder. Nach dem Vorbild der beiden ungarischen Meister Béla Bartók und Zoltán Kodályi, zeitgleich mit Leoš Janáček in Mähren, beginnt Szymanowski, die Volksmusik Polens und der Ukraine zu erforschen. In der Tatra studiert er die traditionellen Gesänge und Tänze und läßt in der Folge freie Varianten der eigenwilligen melodischen, rhythmischen und harmonischen Strukturen dieser Musik in seine Kompositionen einfließen.

Damit war der Boden für meisterliche Partituren wie jene der Oper König Roger, und des Balletts Harnasie, op. 55 geboren. Auch das die gewaltige Vertonung des Stabat mater, op. 53, gehört dieser Zeitspanne an.

Als Aushängeschild des neuen, freien Polen wurde Szymanowski 1926 Direktor des Warschauer Konservatoriums. Seine schwächelnde Gesundheit zwang ihn, diesen Posten drei Jahre später schon wieder aufzugeben. Aus pekuniären Gründen ließ er sich danach auf eine Europatournee ein, deren Strapazen ihm noch weiter zusetzteb. Ein Aufenthalt in Südfrankreich brachte keine Verbesserung.
Karol Szymanowski starb am 28. März 1937 in einem Sanatorium in Lausanne.

↑DA CAPO