Violinkonzert Nr. 2

Das zweite Violinkonzert gehört zu Karol Szymanowskis Spätwerk. Wie schon beim Violinkonzert Nr. 1 ging die Anregung vom Geiger Pavel Kochanski aus. Szymanowski arbeitete an dem Werk während eines gemeinsamen Sommerurlaubs mit Kochanski in Zakopane. Kochanski nahm regen Anteil an der Ausgestaltung des Soloparts, dessen Verlauf Szymanowski während der vier August-Wochen 1932 vollständig skizzierte. Im folgenden Jahr arbeitete das Werk aus und vollendete die Instrumentation im Spätsommer 1933. Im Oktober dieses Jahres kam das Zweite Violinkonzert in Warschau zur Uraufführung. Anders als beim Konzert Nr. 1 spielte Pavel Kochanski diesmal selbst. Grzegorz Fitelberg dirigierte die Warschauer Philharmonie.

Wie das erste Konzert ist auch das zweite in eine großen Bogen durchkomponiert, doch diesmal in zwei konstrastierenden Teilen angelegt. Die fast zweieinhalb Minuten lange Kadenz, die Kochanski effektvoll mit Schwierigkeiten gespickt hat, verbindet die beiden Abschnitte miteinander: Einem der Sonatenform angenäherten Satz folgt ein pulsierendes, durch den Einschub eines ruhigeren Mittelteils gegliedertes, tänzerisches Rondo-Finale.



Stärker noch als im Ersten Violinkonzert regieren hier die melodischen und rhythmischen Charakteristika der Volksmusik der Goralen aus der Hohen Tatra, eingebunden in ein impressionistisches Spiel mit Farben und Licht, das immer wieder auch Raum für lyrische, verhaltene Stimmungen gibt.



Frank Peter Zimmermann versicherte sich für seine atemberaubend perfekt und mit Leuchtkraft vorgetragene Version der idiomatischen Sicherheit der Warschauer Philharmoniker unter Antoni Wit, die vor allem im Rondo mit einer regelrecht »swingenden« rhythmischen Elastizität beeindrucken. (Sony)

↑DA CAPO