Streichquartett Nr. 7 op. 108
fis-Moll 1960
Das Quartett Nr. 7 ist das kürzeste von Schostakowitschs Streichquartetten, ein wenig knapper gehalten sogar als das klassizistische Erste Quartett. Nr. 7 läuft pausenlos ab, die kurzen Sätze gehen ineinander über und beschreiben höchst unterschiedliche Stimmungen, ohne allerdings je in plakative Äußerlichkeit umzuschlagen. Über allem liegt ein dezenter, meist ein wenig melancholisch anmutender Schleier.
DAs Werk beginnt mit einem eher motorisch bewegten Alegretto, dem ein lyrisch-gesanglich beginnendes Lento folgt, das in eine groß angelegte Fuge mündet. Im Finale gibt sich Schostakowitsch tänzerisch beschwingt im Walzerrhythmus.
Das Quartett entstand am Beginn einer neuen, für Schostakowitsch befreienden Schaffensphase. Die Irritationen nach dem Tod Stalins und er Ungewißheit, wie sich die Situation in der UdSSR entwickeln würde, waren überwunden. Das fis-Moll-Quartett steht in der Werk-Chronologie zwischen dem für den jungen Mstislav Rostropowitsch komponierten Ersten Cellokonzert und den für Rostropowitschs Frau geschriebneen Satiren. Schon wenig später ging der Komponist daran, sein Achtes Streichquartett zu komponieren, eines seiner persönlichsten, intimsten Werke.
Schostakowitschs Streichquartette