Die musikalische »Moderne«

Was heißt »Moderne«?

Was das Publikum unter »moderner Musik« versteht, hat sich gründlich gewandelt.





WEGE ZUR
»NEUEN MUSIK«

Die Eroberung der vielen Territorien der Musik des XX. Jahrhunderts kann eine spannend akustische Zeitreise sein.
Tipps für Neugierige.



Die »Wiener Schule«

Die Eröffnung neuer, abenteuerlicher Klangwelten ereignete sich durchaus fließend. Arnold Schönbergs Stil basiert auf einer natürlichen Weiterentwicklung der Klangwelten Richard Wagners. Das Frühwerk klingt absolut spätromantisch, klangsinnlich.

»Verklärte Nacht«
Herbert von Karajan
Berliner Philharmoniker (DG)


Sanfter Übergang

Mit der Erschließung eines großzügigeren harmonischen Raumes, in dem die Anziehungskräfte tonaler Zentren nur noch ahnungsweise spürbar werden, konzentrieren sich die Formen. Die Stücke werden kürzer. Kurz und klar läßt sich das an der Ersten Kammersymphonie Arnold Schönbergs studieren.

Kammersymphonie
Sony
Pierre Boulez







Igor Strawinsky

Der Picasso der neuen Musik, radikal, aber höchst beliebt.

Der Feuervogel
Decca/Pristine
Leopold Stokowski





Béla Bartók

Revoluzzertum einerseits, liebevolle Erforschung der Volksmusik andererseits - Béla Bartók verstand beide Eigenschaften erfolgreich zu vereinen und wurde vom Bürgerschreck zum »Klassiker der Moderne«

Konzert für Orchester
RCA (Sony)
Fritz Reiner





Paul Hindemith

In den Zwanzigerjahren flüchtete das Publikum vor seiner Musik, 20 jahre später nannten ihn die Avantgardisten altmodisch und verstaubt. Sehr zu unrecht, denn er hat einige der mitreißendsten Stücke der gemäßigten Moderne komponiert

»Die Harmonie der Welt«
Jegenij Mrawinsky
Leningrader Philahrmoniker


Die aufmüpfigen Franzosen

Nirgendwo trieb die musikalische Avantgarde buntere Blüten als in Paris. Dort gab es einen Avantgardisten wie Olivier Messiaen ebenso wie Vorkämpfer einer frechen, an die Unterhaltungsmusik angelehnten Moderne, die heftigsten Widersprüche unter einem Dach: Satie, Poulenc, Milhaud . . .

»Les mariées de la tour Eiffel«
Georges Prêtre
Philharmonia Orchestra


Rußland zu Stalins Zeiten

Swjatoslaw Richter
Schostakowitsch Präludien und Fugen
(Hänssler)