Konzertmusik op. 50
William Steinberg Boston Symphony (DG)
William Steinberg hat mit den Bostonern zwei mitreißende Werke Hindemiths aufgenommen, die wohlbekannte Symphonie »Mathis der Maler«, die mit ihren ausdrucksvollen tönenden Bildbeschreibungen wirklich pittoresk ausgefallen ist und eine gute Einführung in die klassizistische, aber immer hochexpressive Klangwelt dieses Komponisten darstellt. Und die wenig bekannte, dafür umso hörenswertere Konzertmusik für Streicher und Blechbläser, 1930 für die Bostoner entstanden und voll Energie, vorwärtstreibendem Elan, eine ungemein bewegende, breit von allen Streichern unisono »gesungene« Adagio-Kantilene inmitten - samt einem Wirbelwind von einem Finale, in dem zuletzt sogar Gershwin zitiert wird. Wer Hindemith hier nicht lieben lernt, muß es wirklich aufgeben.
»Symphonische Metamorphosen«
George Szell Cleveland Orchestra (Sony)
Klavierstücke von Carl Maria von Weber hat Hindemith in seinen ersten Jahren im amerikanischen Exil zu einer effektvollen, wirklich amüsanten, beschwingten Orchestersuite arrangiert, die durchaus ins Genre Unterhaltungsmusik rubriziert werden könnte. Eine herrliches Stück vor der Pause eines symphonischen Konzerts: Da gibt es dann jedenfalls Diskussion zum Thema »Das soll von Hindemith sein?«
Symphonie »Die Harmonie der Welt«
Melodia Jewgenij Mrawinskij
Eine der stärksten Aufnahmen einer Symphonie aus dem XX. Jahrhundert: Die »Leningrader« beweisen, daß Hindemiths Musik voller Kraft und Leidenschaft steckt. Keine Sekunde Langeweile und eine der strahlenden Final-Steigerungen, die sich denken lassen.