Mittwoch aus »Licht«
Karlheinz Stockhausen
Spieldauer: ca. 30 min.
Im Zentrum des Mittoch steht das sogenannte Helikopter-Quartett.
ENTSTEHUNG
Der Auftrag für die Komposition eines Streichquartetts erging in der Anfangsphase der Intendanz Gerard Mortiers von den Salzburger Festspielen. Hans Landesmann bat den Komponisten um ein Streichquartett. Stockhausen lehnte zunächst ab, fing aber dann feuer, als er im Traum über vier fliegenden Helikoptern schwebte, in denen die Mitglieder eines Streichquartetts eine Musik spielten, die mit dem Geräusch der Rotorblätter zu höherer Harmonie verschmolz.
Das Helikopter-Quartett entstand 1992/93 unter dem Einfluß weiterer Traumsequenzen, unter anderem der Vision von einem Geiger, der von einem Bienenschwarm umgeben ist.
Die bei den Salzburger Festspielen geplante Uraufführung konnte wegen eines Protests der »Grünen« nicht stattfinden, der sich gegen die Luftverschmutzung wandte, die ein solches Kunstprojekt verursachen würde.
Das Arditti Quartet realisierte die Welt-Premiere dann mit Mitglieder der niederländischen Streitkräfte: In jedem der vier Helikopter saßen ein Mitglied des Streichquartetts, sowie Ton- und Videotechniker, die das Geschehen auf Bildschirme übertrugen, die in vier Reihen vor dem Publikum aufgestellt waren. Nach der Generalprobe hat Stockhausen noch etwa drei Minuten Musik kurz vor Schluß des Stücks eingefügt.
Eine kurze Vorstellung der vier Musiker durch einen Moderator ist ebenso Teil der Aufführung wie zuletzt eine Interview-Runde, nachdem das Quartett zu den Geräuschen der sich verlangsamenden Rotorblätter wieder ins Auditorium zurückgekehrt ist.
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