Georges Bizet
1838 - 1875
Mit seiner Carmen hat Georges Bizet eine der zehn meistgespielten Opern des internationalen Repertoires geschaffen. Den Siegeszug dieses Werks hat er nicht mehr erlebt. Carmen kam kurz vor Bizets Tod an der Pariser Opéra comique heraus und schien zunächst nicht erfolgreicher als die drei Bühnenwerke, die der Komponist zuvor herausgebracht hatte
Zwischendrin skizzierte Bizet unermüdlich große Opern, Operetten, Bühnenmusiken. Außer den oben genannten erblickte nur die Operette Marlbrough s’en va-t-en guerre das Bühnenlicht. Nach der Urauführung im Pariser Théâtre Athénée (13. Dezember 1867) verschwand aber der Großteil des Manuskripts. Nur der erste Akt hat sich erhalten.
Etliche von Bizets fragementarisch hinterlassenen Werken haben nach dem posthumen Welterfolg der Carmen das Interesse von Bearbeitern und Intendanten geweckt.
So kam es zu Uraufführungen von rekonstruierten Stücken namens Don Procopio (Fassung von Charles Malesherbes, Monte Carlo, 1906) oder Ivan IV. (Lyon, 1951).
Die Partitur fand sich in seinem Nachlaß und wurde erst 80 Jahre nach Bizets Tod veröffentlicht. Das Stück entpuppte sich als fein geschliffenes, handwerklich perfekt gearbeitete und gut instrumentiertes Dokument klassizistischer Formbeherrschung und zählt seit der späten Entdeckung zum Fixbestand des an symphonischen Meisterwerk nicht eben reichen Reperotires der französischen Romantik.
Dabei mangelte es zunächst gar nicht an Anerkennung für das musikalische Wunderkind, da schon als Zehnjähriger ins Pariser Konservatorium Aufnahme fand. Bizet gewann mit 19 einen von Jacques Offenbach ausgerschriebenen Operetten-Wettbewerb und im Jahr darauf den begehrten Rom-Preis.
In der Folge aber bleibt er in der zweiten Reihe der französischen Komponisten jener Ära.
Danach verlieren sich die Spuren im Dunkeln. 1874 ist dann die Partitur von Carmen fertig. Das alles andere als »heitere« Stück scheint während der Proben die Kräfte der Opéra comique zu überfordern. Der Chor revoltuiert gegen die heiklen Einsätze, die der Komponist ihm zumutet, die Solisten verlangen nach weniger elaborierten und vor allem »melodischeren« Ensembles und Solo-Nummern.
Im letzten Moment erklärt sich Bizet bereit, einige Arien nachzuliefern. Darunter sind die drei populärsten Szenen des Werks, die Habanera, das Torero-Lied und die aus einem Fragment gebliebenen früheren Musiktheater-Versuch übernommene Arie der Micaela.
Dennoch verebbt der Premieren-Applaus rasch und wird von Akt zu Akt schwächer. Georges Bizet stirbt genau drei Monate später, am 3. Juni 1875. Daß die Wiener Oper für Oktober desselben Jahres schon die Erstaufführung der Carmen vorbereitet, erlebt er so wenig wie die Arbeit seines Freundes Ernest Guiraud, der auf Texte, die Halévy eigens dafür verfaßt, die nötigen Rezitative komponiert, um das Stück »hoftheaterfähig« zu machen.
Guirauds Version der Partitur begleitet den Erfolg der Carmen außerhalb Frankreichs über Jahrzehnte.
Eine viel beachtete Berliner Produktion Walter Felsensteins von 1949, für das auch eine neue deutsche Übersetzung erarbeitet wird, belebt auch das Interesse der Regisseure an dem Werk.
* Le docteur Miracle, (1857)
* Les pêcheurs de perles, (1863)
* La jolie fille de Perth, (1867)
* Djamileh, (1872)
und die Schauspielmusik zu
* L’Arlésienne, (1872)
Zwischendrin skizzierte Bizet unermüdlich große Opern, Operetten, Bühnenmusiken. Außer den oben genannten erblickte nur die Operette Marlbrough s’en va-t-en guerre das Bühnenlicht. Nach der Urauführung im Pariser Théâtre Athénée (13. Dezember 1867) verschwand aber der Großteil des Manuskripts. Nur der erste Akt hat sich erhalten.
Etliche von Bizets fragementarisch hinterlassenen Werken haben nach dem posthumen Welterfolg der Carmen das Interesse von Bearbeitern und Intendanten geweckt.
So kam es zu Uraufführungen von rekonstruierten Stücken namens Don Procopio (Fassung von Charles Malesherbes, Monte Carlo, 1906) oder Ivan IV. (Lyon, 1951).
Die Jugend-Symphonie
Bezeichnend für Bizets Selbstkritik ist auch die Tatsache, daß er das Manuskript seiner im Alter von 17 Jahren vollendeten, viersätzigen Symphonie in C-Dur nie jemandem gezeigt hat.Die Partitur fand sich in seinem Nachlaß und wurde erst 80 Jahre nach Bizets Tod veröffentlicht. Das Stück entpuppte sich als fein geschliffenes, handwerklich perfekt gearbeitete und gut instrumentiertes Dokument klassizistischer Formbeherrschung und zählt seit der späten Entdeckung zum Fixbestand des an symphonischen Meisterwerk nicht eben reichen Reperotires der französischen Romantik.
Dabei mangelte es zunächst gar nicht an Anerkennung für das musikalische Wunderkind, da schon als Zehnjähriger ins Pariser Konservatorium Aufnahme fand. Bizet gewann mit 19 einen von Jacques Offenbach ausgerschriebenen Operetten-Wettbewerb und im Jahr darauf den begehrten Rom-Preis.
In der Folge aber bleibt er in der zweiten Reihe der französischen Komponisten jener Ära.
Die Entstehung der Carmen
Immerhin bestellt die Opéra comique nach der Uraufführung von Djamileh »dreiaktiges Stück« bei ihm, wie er einem Freund 1872 brieflich mitteilt. Zu diesem Zeitpunkt weiß er auch schon, daß »Meilhac und Halevy dne Text schreiben« werden, glaub allerdings noch: »er wird heiter sein.«.Danach verlieren sich die Spuren im Dunkeln. 1874 ist dann die Partitur von Carmen fertig. Das alles andere als »heitere« Stück scheint während der Proben die Kräfte der Opéra comique zu überfordern. Der Chor revoltuiert gegen die heiklen Einsätze, die der Komponist ihm zumutet, die Solisten verlangen nach weniger elaborierten und vor allem »melodischeren« Ensembles und Solo-Nummern.
Im letzten Moment erklärt sich Bizet bereit, einige Arien nachzuliefern. Darunter sind die drei populärsten Szenen des Werks, die Habanera, das Torero-Lied und die aus einem Fragment gebliebenen früheren Musiktheater-Versuch übernommene Arie der Micaela.
Dennoch verebbt der Premieren-Applaus rasch und wird von Akt zu Akt schwächer. Georges Bizet stirbt genau drei Monate später, am 3. Juni 1875. Daß die Wiener Oper für Oktober desselben Jahres schon die Erstaufführung der Carmen vorbereitet, erlebt er so wenig wie die Arbeit seines Freundes Ernest Guiraud, der auf Texte, die Halévy eigens dafür verfaßt, die nötigen Rezitative komponiert, um das Stück »hoftheaterfähig« zu machen.
Guirauds Version der Partitur begleitet den Erfolg der Carmen außerhalb Frankreichs über Jahrzehnte.
Eine viel beachtete Berliner Produktion Walter Felsensteins von 1949, für das auch eine neue deutsche Übersetzung erarbeitet wird, belebt auch das Interesse der Regisseure an dem Werk.