Leoš Janáček
  

Tänze aus Galanta

von Zoltán Kodály

1933

Galanta liegt etwa noch einmal so weit östlich von Wien wie Preßburg - und gehört heute wie das Bratislava genannte einstige Pozsony zur Slowakei. Die Stadt war ehemals ungarisch. Die Musik der Zigeunerkapelle des damals ungemein populären Mihók, die Zoltán Kodály auf seinen Studienreisen in der Gegend hörte, inspirierte ihn zu der fünfteiligen Tanz-Serie, die er nach dem kleinen Städtchen benannte.

Für ihn handelte es sich bei Galántha, wie es in seiner Muttersprache geschrieben wurde, um »einen kleinen ungarischen Marktflecken auf der Bahnstrecke Wien - Budapest«, wo der Verfasser sieben Jahre seiner Kindheit verbrachte.

Kodály fiel bald auch ein um 1800 erschienener Druck von Tänzen »von verschiedenen Zigeunern aus Galántha« in die Hände.

Die Tänze in Kodálys Orchesterfassung sind seine zweite Komposition dieser Art. Mit den Marosszéker Tänzen war 1927 bereits eine ähnliche vorangegangen.

Die Tänze aus Galanta entstanden zur Feier des 80-Jahr-Jubiläums der Budapester Philharmoniker und wurden von diesen auch unter der Leitung Ernst von Dohnányis uraufgeführt.

↑DA CAPO