Hänsel und Gretel
Eine märchenhafte Märchenoper - für Kinder und Kenner, die nicht fünf Stunden in den »Meistersingern« sitzen möchten...
Hier waren die guten Geister vom ersten Moment an zugegen: Engelbert Humperdincks Partitur gehört zu den feinsinnigsten, die in Deutschland nach Wagner geschrieben wurden. Die Musik im Stil der »Meistersinger« erzählt die bekannte Geschichte von den Geschwistern, die sich im Wald verlaufen und durch Klugheit die böse Hexe im Lebkuchenhaus überlisten in den rechten bunten Farben eines Märchenbuchs. »«
Und die Uraufführung dirigierte niemand Geringerer als Komponistenkollege Richard Strauss, der ja auch zu den besten Kapellmeistern seiner Generatin gehörte.Nur Eduard Hanslick mochte das Stück nicht. Das Publikum liebt es bis heute. Die Sänger sowieso; und die Dirigenten auch.
Vielleicht aus demselben Grund: Man hört herrliche Musik, die nach Walter von Stolzings Preislied klingt, muß aber nicht fünf Stunden im Opernhaus verbringen...Entsprechend hoch ist das Niveau der Schallplattenaufnahmen, die von Hänsel und Gretelgemacht wurden. Wobei jene, die Herbert von Karajan mit dem Philharmonia Orchestra und dem unschlagbaren Duo Elisabeth Schwarzkopf/Elisabeth Grümmer in London produzierte, bis heute an führender Stelle in den Ranglisten steht. Immerhin bezeichnete Carlos Kleiber dieses Doppelalbum als die beste Opernaufnahme die er kenne.... (EMI/Warner)
Opernfreunde, die gern etwas auch zum Schauen haben, freuen sich über den Livemitschnitt der legendären Wiener Staatsoperpremiere unter Christian Thielemann; denn da hat mit David McVicar ein Regisseur einmal den Märchenton auch auf der Szene getroffen und keine neunmalkluge psychologische Neudeutung auf die Bühne gebracht. (Euroarts)
↑DA CAPO