Giuseppe BONNO

1711 - 1788

Seinem Namen zum Trotz war Giuseppe Bonno geborener Wiener. Sein Vater war Italiener und kaiserlicher Bediensteter in Wien. Er vermittelte seinem offenkundig musikalisch begabten Sohn eine Ausbildung als Sängerknabe der Hofkapelle. Danach durfte der junge Mann, der natürlich perfekt italienisch sprach, nach Italien zu Francesco Durante und Leonardo Leo, um seine Kenntnisse zu vervollkommnen. 1750 diente Bonno als Kapellmeister des Prinzen von Sachsen-Hildburghausen, ab 1774 bis kurz vor seinem Tod kaiserlicher Hofkapellmeister in Wien - und damit der Vorgänger von Antiono Salieri.

Bonno ist trotz seiner einstigen Popularität völlig vergessen. Lediglich im legendären Amadeus-Fillm von Milos Forman spielt er eine Rolle als einer der Hofschranzen, die den Aufstieg des genialen Wolfgang Amadé Mozart mit Argusaugen verfolgen.

Stilistisch steht Bonnos Musik wie jene von → Mathias Georg Monn oder → Joseph Starzer an der Schwelle zwischen Barock und Wiener Klassik - vor allem die geistlichen Werke Bonnos galten als herausragend.

Daß er sich in seiner Instrumentalmusik auch auf die neuen Gesetze von »Natürlichkeit« und einfacher Melodik verstand, hört man etwa dem Flötenkonzert in G-Dur an, das Sieglinde Größinger mit dem Ensemble Klingekunst für CD eingespielt hat. (cpo)

↑DA CAPO