Die Klavierkonzerte

Konzert d-Moll KV 466

Allegro
Romance
Allegro assai

Unter dem Datum 10. Februar 1785 firmiert dieses Konzert in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis. Eines der wirkungsmächtigsten Stücke seines Schaffens, das über Beethoven hinaus Folgen zeitigen sollte und als einziges der Klavierkonzerte auch wärend des gesamten XIX. Jahrhunderts auf den Spielplänen blieb.

Der Zufall wollte es, daß einen Tag nach Vollendung des d-Moll-Konzerts Mozarts Vater Leopold aus Salzburg nach Wien gelangt war, um hier die damals überwältigenden Erfolge seines Sohnes mitzuerleben. Am Abend von Leopolds Ankunft gab Wolfgang das erste seiner »Freitagskonzerte« im städtischen Casino »Zur Mehlgrube« auf dem Mehlmarkt. Bei dieser Gelegenheit erlebte das von den Zeitgenossen schon als das prächtigste Konzert von Mozart bezeichnete d-Moll-Konzert sine Uraufführung.

Leopold berichtet stolz nach Salzburg:

Den nämlichen Freitag abends fuhren wir in sein erstes Subskriptionskonzert, wo eine große Versammlung von Menschen von Rang war. Jede Person bezahlte für diese sechs Fastenkonzerte einen Souveraind'or oder 3 Dukaten ... er zahlt für den Saal jedesmal nur ein'halb Souveraind'or. Das Konzert war unvergleichlich, das Orchester vortrefflich. Außer den Symphonien sang eine Sängerin vom welschen Theater 2 Arien, dann war ein neues vortreffliches Klavierkomert vom Wolfgang, wo der Kopist, da wir ankamen, noch daran abschrieb, und dein Bruder das Rondo noch nicht einmal durchzuspielen Zeit hatte, weil er die Kopiatur übersehen mußte.

Leopold Mozart muß damals in Hochstimmung gewesen sein. Denn schon tags darauf meinte Joseph Haydn zu ihm:

Ich sage Ihnen vor Gott, als ein ehrlicher Mann, Ihr Sohn ist der größte Komponist, den ich von Person und dem Namen nach kenne; er hat Geschmack, und überdies die größte Kompositionswissenschaft.

Wenige Wochen zuvor hatte Mozart den Partituren seiner sechs Haydn gewidmeten Streichquartette den letzten Schliff gegeben, Musik, in die er seinen ganzen Ehrgeiz gelegt hatte und die ihm nach eigenem Bekenntnis viel Arbeit gemacht hatte. Vergleichsweise mühelos gingen ihm seine Klavierkonzerte von der Hand, deren orchestraler Stil und formale Anlage den Symphonien Haydns so viel verdanken. Gerade mit dem d-Moll-Klavierkonzert war Mozart hier einen großen SChritt in die Richtung des später von Beethoven weitergeführten Symphonischen Konzerts gegangen. Ein Klavierkonzert war von diesem Moment an nicht mehr einfach nur ein brillantes Klaviersolo mit stützender Orchesterbegleitung.