Die Klavierkonzerte
Konzert F-Dur KV 459
Allegretto
Allegro assai
Sechs Klavierkonzerte hat Mozart 1784 komponiert. Es war das Jahr, in dem er am häufigsten vor sein Wiener Publikum trat. Die Reihe beginnt im Jänner mit den Konzerten KV 449-451 und 453. Im Herbst folgten noch die Konzerte KV 456 und das F-Dur-Konzert. Dem Wien-kritischen Papa Leopold konnte Mozart mehr als einmal triumphierend von seinen vielen Aufträgen berichten. 22 sogenannte »Akademien« sind auf seiner persönlichen Liste verzeichnet. Zwar hat eine davon nicht stattgefunden, aber das eine oder andere Konzert dürfte noch dazu gekommen sein. Nachweislich hat Mozart innerhalb von eineinhalb Monaten wärend der Saison mindestens 23 Auftritte absolviert. Komponiert hat er sozusagen nebenbei, um immer Novitäten für das neugierige Publikum zur Verfügung zu haben. An den Vater schreibt er:
Sie müssen mir verzeihen, daß ich wenig schreibe, ich habe aber ohnmöglich Zeit, da ich die 3 letzten Mittwochs in der Fasten 3 Konzerte auf Abonnement gebe. ... Der ganze Vormittag ist den Scholaren gewidmet. - Und abends habe ich fast alle Tage zu spielen.Kein Wunder, daß sich die positive Stimmung dieser Tage in den Konzerten spiegelt. Das F-Dur-Werk, mit dem die Reihe abschließt, zeigt Mozart auf dem Höhepunkt seiner klanglichen Experimentierlust, die immer neue Mixturen für Streicher, Bläser und Klavier findet. Die formale Disposition führt zu einem Final-Rondo, das in ein kunstvolles Fugato mündet. Sprühende Musizierlust und vollkommene Beherrschung des »gelehrten Stils«, der ganz leicht und unterhaltsam daherkommt, zeichnen das Werk aus, das Mozart immer wieder in seine Programme aufgenommen hat, wie es scheint auch anläßlich seiner Reise zur Krönung Kaiser Leopolds im Oktober 1790 in Frankfurt/Main, wo er es zusammen mit dem eigens dafür komponierten D-Dur-Konzert (KV 537) spielte, weshalb KV 459 in der Literatur gelegentlich auch ein Krönungskonzert genannt wird.
Clara Haskil, Ferenc Fricsay
Berliner Philharmoniker