Die Klavierkonzerte

Konzert G-Dur KV 453

Allegro
Andante
Allegretto

Barbara Ployer, Mozarts hochtalentierte Schülerin, war die Widmungsträgerin dieses Konzerts. Für sie hatte der Komponist zuvor bereits das - letztenlich dann von ihm selbst aus der Taufe gehobene - Es-Dur-Konzert des Jahres 1784 (KV 449) geschrieben. Ployer war die Tochter des diplomatischen Gesandten des Salzburger Fürsterzbischofs am Wiener Hof. Mozart kannte die Familie seit Kindheitstagen.

Vater Leopold erhielt die Partitur mit einem interessanten Vermerk, der ein aufkeiemendes Bewußtsein für die Probleme des Urheberrechts verriet:

NB: aber keiner Seele geben, denn ich habe es für die Frl. Ployer gemacht, die es mir gut bezahlte.

Daß ein solches neues Werk nicht sogleich die Runde machte, sondern exklusiv in der Hand des Komponisten - und diesfalls seiner Auftraggeberin - verblieb, war essentiell für den Erfolg der Konzerte, mit denen Mozart sich eine Stellung in der Wiener Gesellschaft verschaffte. Sie waren vor allem dann interessant für das Publikum, solange es nicht Abschriften, Drucke oder Arrangements der neuen Werke im eigenen Salon musizieren konnte.

In der ungewöhnlich langen Reihe von Klavierkonzert des Jahre 1784 ist das G-Dur-Werk am ehesten auf die Bedürfnisse häuslichen Musizierens zugeschnitten und verzichtet auf die große Geste, erst recht auf die sprichwörtlichen Pauken und Trompeten. Dafür führt er die Holzbläser mit höchstem Raffinement und weitet die harmonische Sprache ausdrucksvoll aus - ohne großen Applomb, dafür umso wirkungsvoller. Mozarts Brillianz äußert sich hier vordergründig betrachtet, am ehesten in der bunten Vielfalt an melodischen Einfällen. Von seinen Interpreten velangt er ebenfalls weniger virtuosen Glanz als differenzierte Gestaltungskunst. Angesichts der rokokohaft gedrechselten Themen geht es beim Solopart vor allem um feinsinnige pianistische Drechslerarbeit, um eine subtil schattierende Farbpalette.