Die Klavierkonzerte

Konzert B-Dur KV 238

Allegro aperto
Andante ma un poco Adagio
Rondeau. Allegro

Das Klavierkonzert B-dur KV 238 ist nach dem Konzert in D-Dur von 1773 Mozarts zweiter eigenständiger Versuch mit der Form des Klavierkonzerts. Wie im Falle seines Erstlingswerkes dürfte das Werk für Aufführungen durch Mozart selbst oder seine Schwester Nannerl entstanden sein. Nun hat Mozart sein D-Dur-Konzert (KV 175) sehr geschätzt und später immer wieder aufgeführt. Und doch lassen sich zwischen diesem brillianten Einstandswerk und dem B-Dur-Konzert kompositorisch-stilistische Fortschritte erkennen. Immerhin liegen zwischen den beiden Werken die sogenannte Concertone für zwei Violinen (KV 190) und die Reihe der Violinkonzerte (KV 207, 211, 216, 218 und 219). Von der stilistischen Entwicklung, die sich in diesen Werken widerspiegelt, hat das B-Dur-Klavierkonzert sürbar profitiert, nicht zuletzt von der immer differenzierter werdenden Orchestrierungstechnik. Die Instrumentierung mit zwei Oboen, zwei Hörnern und Streichern ist im übrigen mit jener der der Violinkonzerte identisch. Und die Tatsache daß für den Mittelsatz die Klangfarbe gewechselt wird und statt der beiden Oboen jetzt Flöten zum Zug kommen, entspricht der von Mozart im Violinkonzert KV 216 entwickelten und in der Folge des öfteren geübten Praxis. Die üppige melodische Fülle dieses Andante ma un poco Adagio weist jedenfalls auf den Reichtum der Wiener Klavierkonzerte voraus - und ist notabene eng mit dem Andante amoroso der Klaviersonate in B-dur (KV 281) verwandt.