Die Klavierkonzerte

Konzert D-Dur KV 175

Allegro
Andante ma un poco Adagio
Allegro

Das Klavierkonzert D-dur KV 175 von 1773 ist Mozarts erstes eigenständiges Klavierkonzert. Zuvor hat der Komponist sich an der konzertanten Form versucht, indem er fremde Stücke bearbeitete. Dazu gehören die vier »Pasticci« nach Einzelsätzen verschiedener Komponisten (KV 37, 39-41) und vor allem drei Konzerten nach Klaviersonaten von Johann Christian Bach (KV 107).
Das Werk schien dem Komponisten noch tauglich für eine Aufführung nach seiner Übersiedlung nach Wien. Für diesen Zweck nahm er sich die Partitur (mit der ungewöhnlich prachtvollen, »symphonischen« Forderung nach Oboen, Hörnern, Pauken und Trompeten) noch einmal vor und komponierte als neues Finale das Rondo KV 382.

Der galante Stil des Mentors Johann Christian Bach klingt in diesem Konzert noch nach. Mozart hatte den Bach-Sohn anäßlich seines London-Aufenthalt (1764/65) kennen und lieben gelernt und betrachtete seine Musik als vorbildlich. Der eloquente Dialog zwischen Solo und Orchester, den Mozart vor allem im Mittelsatz pflegt, weist freilich schon voraus auf Kommendes.

Wie beim ersten Versuch eines eigenen Violinkonzerts (KV 207) hat Mozart auch in diesem Klavierkonzert zunächst einen Sonatensatz als Finale vorgesehen, den er später ersetzt: In seinen Konzerten wird Mozart in der Regel Rondos, hie und da auch Variationen als Schlußsätze bevorzugen. Die Variationen KV 382 in D-Dur fungieren bei späteren Aufführungen des Klavierkonzerterstlings als ausgreifendes, prachtvoll angelegtes Finale - eine Kombination aus Rondo- und Variationsprinzip.

Mozart hat sein im Autograph Concerto per il clavicembalo genanntes Stück sehr geschätzt und oft auf Konzertreisen mitgenommen. Es sollte sogar auf spätere Kompositionen abfärben: In Mannheim spielt es der Komponist nachweislich am 13. Februar 1778 und zitiert Passagen daraus in seiner in diesen Tagen komponierten Gesangszene KV 194, die er der verehrten Aloisia Lange widmet.