Nicanor Zabaleta

1907 - 1993

Wohl der berühmteste Harfenist des XX. Jahrhunderts. Für ihn schrieben Meister wie Darius Milhaud, Heitor Villa-Lobos, Joaquin Rodrigo oder Alberto Ginastera eigens Harfenkonzerte. Der Instrumentenbauer Joseph Obermayer konstruierte nach Zabaletas Anweisungen ein neue Konzertharfe.

Die Karriere des aus San Sebastian gebürtigen Künstlers - der Vater, ein Maler, hatte dem Buben eine kleine Harfe geschenkt, als er sieben war... - begann nach Studien (Harfe und Komposition) in seiner Heimatstadt und in Madrid als Orchestermusiker in Bilbao. Eine erfolgreiche solistische Tournee durch die Vereinigten Staaten begründete seinen Ruhm - die Rezensenten erkannten rasch, daß es sich hier nicht um einen musikalischen Kuriositäten-Sammler handelte, sondern um einen ernsthaften Musiker, der sein Instrument salonfähig für die großen Konzertsäle machen konnte. Zabaleta entdeckte Harfenliteratur aus der Renaissance und dem Barock, schrieb selbst Arrangements und gab unzählige Notendrucke von Werken aus fünf Jahrhunderten heraus, mit denen er das Repertoire eminent bereicherte.

Beide Aufnahme des Konzerts für Flöte und Harfe von Mozart, die Zabalete gemacht hat, wurden zu Klassikern unter den Mozart-Konzertaufnahmen: die erste, feuerigere, mit dem Soloflötisten der Berliner Philharmoniker, → Karlheinz Zoeller unter Ernst Märzendorfer, die zweite mit dem Soloflötisten der Wiener Philharmoniker, → Wolfgang Schulz, unter Karl Böhm. (beide DG)

Das klangmächtige Instrument, auf dem Zabaleta spielte, war nach seiner Anleitung von Joseph Obermayer gebaut worden.


↑DA CAPO