Dimitri Baschkirov
Gastspiel des Pianisten im Wiener Musikverein
30. April 1993
Ein Konzert außerhalb der Abonnementzyklen, im "Frühlingsfestival" des Musikvereins, mit einem hierzulande fast schon "vergessenen" Pianisten - und doch ein voller Brahmssaal.
Das spricht für Neugier bei den jüngeren, gutes Erinnerungsvermögen bei den älteren Musikfreunden. Und es bescherte allen einen hinreißenden Klavierabend: Dimitri Baschkirov spielte Mozart, Liszt, Chopin und Rachmaninow.
Er tat das, ganz weit weg von irgend welchen Tastentiger-Allüren, von irgendwelchem oberflächlichem technischem Brimborium, vollständig ergeben der Musik und ihren unendlich reichen, vielseitigen Ausformungen. Da ist noch jede Tongirlande, jede Oktavverdreifachung sinnvoll, die Liszt in den stürmischen Momenten seinen Schubert-Liedbearbeitungen überstülpt, weil Baschkirov sie als Ausdrucksmittel so ernst nimmt wie Liszt sie gemeint hat.
So hält der Hörer also auch ohne vom Sänger mit dem Text konfrontiert zu werden den Atem an, wenn vom "Doppelgänger" die Rede ist. Und er begreift die jauchzenden Arpeggien des "Abendständchens" nicht nur als das taktile Meisterstück des Pianisten, das sie auch waren.
Wie er auch unmittelbar von der Melancholie der Chopin-"Mazurken" erfaßt wird oder von der Hochstimmung, die Rachmaninow im letzten seiner "Moments musicaux" in die C-Dur-Kaskaden gegossen hat, die sämtliche zur Verfügung stehenden Oktaven durchwogen.
Hier vielleicht war Baschkirovs transzendente Kunst am bewundernswertesten: Kein Gedonner auch im vierfachen Forte, fein abschattierte Dynamik auch dort, wo andere ob der Überbeanspruchung ihrer Kraftreserven durch diesen Tastaturhärtetest längst nur mehr ans Überleben denken - an jenen Schlußakkord, den Baschkirov so locker aus dem Handgelenk schüttelt, als hätte er eben erst angefangen, sich einzuspielen.
Jubel.
Encores.
Das spricht für Neugier bei den jüngeren, gutes Erinnerungsvermögen bei den älteren Musikfreunden. Und es bescherte allen einen hinreißenden Klavierabend: Dimitri Baschkirov spielte Mozart, Liszt, Chopin und Rachmaninow.
Er tat das, ganz weit weg von irgend welchen Tastentiger-Allüren, von irgendwelchem oberflächlichem technischem Brimborium, vollständig ergeben der Musik und ihren unendlich reichen, vielseitigen Ausformungen. Da ist noch jede Tongirlande, jede Oktavverdreifachung sinnvoll, die Liszt in den stürmischen Momenten seinen Schubert-Liedbearbeitungen überstülpt, weil Baschkirov sie als Ausdrucksmittel so ernst nimmt wie Liszt sie gemeint hat.
So hält der Hörer also auch ohne vom Sänger mit dem Text konfrontiert zu werden den Atem an, wenn vom "Doppelgänger" die Rede ist. Und er begreift die jauchzenden Arpeggien des "Abendständchens" nicht nur als das taktile Meisterstück des Pianisten, das sie auch waren.
Wie er auch unmittelbar von der Melancholie der Chopin-"Mazurken" erfaßt wird oder von der Hochstimmung, die Rachmaninow im letzten seiner "Moments musicaux" in die C-Dur-Kaskaden gegossen hat, die sämtliche zur Verfügung stehenden Oktaven durchwogen.
Hier vielleicht war Baschkirovs transzendente Kunst am bewundernswertesten: Kein Gedonner auch im vierfachen Forte, fein abschattierte Dynamik auch dort, wo andere ob der Überbeanspruchung ihrer Kraftreserven durch diesen Tastaturhärtetest längst nur mehr ans Überleben denken - an jenen Schlußakkord, den Baschkirov so locker aus dem Handgelenk schüttelt, als hätte er eben erst angefangen, sich einzuspielen.
Jubel.
Encores.