Gianandrea GAVAZZENI
+ Februar 1996
Gianandrea Gavazzeni war einer der bekanntesten professionellen Opernkapellmeister für Musik zwischen Bellini und Puccini. Die Mailänder Scala hatte in ihm einen Garanten für souverän geführte Vorstellungsserien.
Nicht nur die Orchester fühlten sich unter seiner Führung wie in Abrahams Schoß. Jede Bewegung - sie wurde, wie bei Maestri seines Schlages üblich, mit den Jahren immer spärlicher, auf das Wesentliche konzentriert - trug zur klaren Orientierung der Musiker bei.
Auch die Sänger fanden in Gavazzeni stets einen kundigen Mentor. Es war seine Angewohnheit, von der ersten Probe an mit jedem der Protagonisten auch am Klavier zu arbeiten. So tradierte er nicht nur dirigentische Tugenden, sondern wußte auch Geheimnisse von Tongebung, Artikulation und Phrasierung an die Vokalisten weiterzugeben. Wer mit Gavazzeni an heiklen Passagen gearbeitet hatte, wußte auch späterhin, wenn der Doyen nicht am Pult stand, wie er Hürden meistern konnte.
Von 1966 bis 1968 übernahm Gavazzeni kurzfristig auch die künstlerische Leitung der Scala.
Im übrigen wirkte er an allen großen Häusern und war sich nie zu schade, auch Raritäten aus dem italienischen Repertoire für konzertanten Aufführungen (etwa in Wien) einzustudieren.
Kompositionen und Schriftstellerei in Sachen Oper ergänzten seine jahrzehntelange, für Generationen von Sängern und Musikern befruchtende Tätigkeit.
Riccardo Mutis Kommentar sprach vielen Kollegen aus der Seele: »Mit seinem Tod sind wir ärmer geworden.«
Der Doyen der italienischen Dirigenten starb im Februar 1996 im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Bergamo.
Nicht nur die Orchester fühlten sich unter seiner Führung wie in Abrahams Schoß. Jede Bewegung - sie wurde, wie bei Maestri seines Schlages üblich, mit den Jahren immer spärlicher, auf das Wesentliche konzentriert - trug zur klaren Orientierung der Musiker bei.
Auch die Sänger fanden in Gavazzeni stets einen kundigen Mentor. Es war seine Angewohnheit, von der ersten Probe an mit jedem der Protagonisten auch am Klavier zu arbeiten. So tradierte er nicht nur dirigentische Tugenden, sondern wußte auch Geheimnisse von Tongebung, Artikulation und Phrasierung an die Vokalisten weiterzugeben. Wer mit Gavazzeni an heiklen Passagen gearbeitet hatte, wußte auch späterhin, wenn der Doyen nicht am Pult stand, wie er Hürden meistern konnte.
Von 1966 bis 1968 übernahm Gavazzeni kurzfristig auch die künstlerische Leitung der Scala.
Im übrigen wirkte er an allen großen Häusern und war sich nie zu schade, auch Raritäten aus dem italienischen Repertoire für konzertanten Aufführungen (etwa in Wien) einzustudieren.
Kompositionen und Schriftstellerei in Sachen Oper ergänzten seine jahrzehntelange, für Generationen von Sängern und Musikern befruchtende Tätigkeit.
Riccardo Mutis Kommentar sprach vielen Kollegen aus der Seele: »Mit seinem Tod sind wir ärmer geworden.«
Der Doyen der italienischen Dirigenten starb im Februar 1996 im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Bergamo.