George Enescu
Eines der großen Multitalente der Musik des beginnenden XX. Jahrhunderts: virtuoser Geiger, exzellenter Pianist, Komponist, Dirigent -- vor allem aber: Lehrer.
Niemand geringerer als Yehudi Menuhin war Enescus Schüler und bezeichnete den Lehrer lebenslang als den vermutlich größten Musiker, der ihn je begegnet war.
Es hat gedauert bis in die Zeiten der Postmoderne, daß man den Komponisten Enescu schätzen lernte. Verstand er es doch, das Erbe der musikalischen Spätromantik mit den Mitteln seiner Zeit zu erneuern. Sein hochexpressiver Stil galt zwar nach 1945 als rückschrittlich. Doch die nächstjüngere Generation entdeckte in Enescus Musik die vorantreibenden Kräfte.
Mittlerweile hat man Enescus Chef d'Oeuvre, die Antikentragödie Oedipe auch einer → Salzburger Festspielpremiere für würdig befunden.
Und seine Kammermusik erfreut sich mehr und mehr Zuspruchs.
Die wild hochfahrenden Klanggesten, die kraftvollen Steigerungen sprechen die dramatische Sprache der "Oedipus"-Musik.
Das Finale ist eine besonders originelle Verquickung von Walzer-Rhythmus und strenger kontrapunktischer Arbeit: Die Themen, die dem Werk seinen Halt geben, werden hier in einem deliranten Tanz durcheinandergewirbelt.
Das Stimmengeflecht scheint an den Höhepunkten tatsächlich aus acht gleichberechtigten Linien gebildet.
Wer dieses Stück das erste Mal hört, dem ergeht es vielleicht wie mit der Lektüre eines hochkomplexen, aber spannenden Romans. Man schlägt das Buch gleich noch einmal auf und beginnt von vorn. Wer mit Track eins wieder startet, bekommt noch einmal den luftigen Mendelssohn als willkommenes Satyrspiel zum dämonischen Fin-de-Siecle-Drama dazu geliefert...
Niemand geringerer als Yehudi Menuhin war Enescus Schüler und bezeichnete den Lehrer lebenslang als den vermutlich größten Musiker, der ihn je begegnet war.
Es hat gedauert bis in die Zeiten der Postmoderne, daß man den Komponisten Enescu schätzen lernte. Verstand er es doch, das Erbe der musikalischen Spätromantik mit den Mitteln seiner Zeit zu erneuern. Sein hochexpressiver Stil galt zwar nach 1945 als rückschrittlich. Doch die nächstjüngere Generation entdeckte in Enescus Musik die vorantreibenden Kräfte.
Mittlerweile hat man Enescus Chef d'Oeuvre, die Antikentragödie Oedipe auch einer → Salzburger Festspielpremiere für würdig befunden.
Und seine Kammermusik erfreut sich mehr und mehr Zuspruchs.
Werke wie das Streich-Oktett bereichern das Repertoire.
Das Streichoktett
Enescus Oktett, um die vorvorige Jahrhundertwende entstanden, stellt einen bemerkenswerten Versuch mit der von Liszt in seiner Klaviersonate vorgebildeten Form einer großen, pausenlosen Bogenstruktur dar, die deutlich in vier Sätze gegliedert ist, wobei ein wildes Scherzo und ein über weite Strecken faszinierend um die eigene Klangachse kreisender langsamer Satz den Durchführungsteil des riesigen Sonatensatzes bilden, während das Finale eine sehr freie, fantastische Reprise des Motiv-Materials des Kopfsatzes ist.Die wild hochfahrenden Klanggesten, die kraftvollen Steigerungen sprechen die dramatische Sprache der "Oedipus"-Musik.
Das Finale ist eine besonders originelle Verquickung von Walzer-Rhythmus und strenger kontrapunktischer Arbeit: Die Themen, die dem Werk seinen Halt geben, werden hier in einem deliranten Tanz durcheinandergewirbelt.
Das Stimmengeflecht scheint an den Höhepunkten tatsächlich aus acht gleichberechtigten Linien gebildet.
Wer dieses Stück das erste Mal hört, dem ergeht es vielleicht wie mit der Lektüre eines hochkomplexen, aber spannenden Romans. Man schlägt das Buch gleich noch einmal auf und beginnt von vorn. Wer mit Track eins wieder startet, bekommt noch einmal den luftigen Mendelssohn als willkommenes Satyrspiel zum dämonischen Fin-de-Siecle-Drama dazu geliefert...
* Das multikulturelle Ensemble um den Geiger Ilya Gringolts und das finnische Ensemble Meta4 kombiniert das Oktett auf seiner CD mit Mendelssohns Oktett und läßt auch beim Romantiker keine Wünsche offen. Das ganze Stück über behalten die acht Musiker die nötige Leichtigkeit und Schwerelosigkeit, auch angesichts aberwitziger spieltechnischer Ansprüche, nicht nur im Scherzo, auch im rasanten Finale..