Prokofieffs Klaviersonaten

Neun Sonaten hat Prokofieff in seiner Reifezeit komponiert. Die ersten vier basieren auf Skizzen, Entwürfen und größeren Versuchen aus Prokofieffs Jugend, die er neu ordnete und ausweitete. Diese vier Werke bilden die erste Gruppe im Sonatenschaffen des Komponisten.
Die Fünfte Sonate, entstanden in den ersten Jahren des Exils, blieb ein Einzelstück und - neben der Neunten - ein Stiefkind in der Rezeption. Auch eine späte, simplifizierende Bearbeitung konnte sie nicht fürs Repertoire retten.

Die berühmtesten Klaviersonaten Prokofieffs sind die Nummern 6 bis 8, die sogenannten Kriegssonaten, die unter seinen bekannten Werken den Reifestiel des nach Rußland zurückgekehrten Prokofieff dokumentieren wie sonst nur die Fünfte Symphonie.

Als Nachzüglerin entstand nach Skizzen aus den frühen Vierzigerjahren erst 1947. Fertiggstellt während der schlimmsten Künstler-Verfolgungen in der spätstalinistischen Sowjetunkion, erlebte die Swlatoslaw Richter gewidmete Sonate erst 1951 ihre Uraufführung - der Komponist war krank und konnte die Aufführung nur über ein Telephonleitung mitverfolgen. Auch die Neunte sollte Teil einer Dreiergruppe von Sonaten - diesmal in abgeklärterem Stil - werden. Die Zehnte kam jedoch über das Skizzenstadium nicht hinaus, eine elfte blieb unausgeführtes Projekt.

DIE SONATEN







↑DA CAPO