Mörder, Hoffnung der Frauen

PERSONEN DER HANDLUNGDer Mann · Bariton
Die Frau · Sopran
Erster Krieger · Tenor
Zweiter Krieger · Baß
Dritter Krieger · Tenor
Erstes Mädchen · Sopran
Zweites Mädchen · Alt
Drittes Mädchen · Sopran
Krieger, Mädchen, Chor
Kokoschkas Dramentext zu Mörder, Hoffnung der Frauen, in seiner ersten Fassung 1907 entstanden, danach häufig revidiert, ist das idealtypische Beispiel für theatralischen Expressionismus. Für Hindemith war es daher in seiner frühen Phase das ideale Libretto für seinen ersten Opern-Einakter.

Kokoschkas Text paraphrasiert das klassische Drama mit seiner Einheit der Zeit, des Ortes und der Handlung. Doch stehen die gebärdenreichen Aktionen, in eindrucksvolle Licht- und Farbeffekte getaucht, scheinbar beziehungslos nebeneinander - als Versinnbildlichung des Kampfs der Geschlechter, für den Hindemith in der klassischen Sonatensatzform die musikalische Entsprechung gefunden zu haben meinte. Während Kokoschka auf sprachliche Verdeutlichung der szenischen Bilder verzichtet, gibt Hindemith der musikalischen Untermalung quasi dialogische Struktur - und reflektiert damit jene zeitgenössische Musiktheater-Literatur, die er als Konzertmeister der Franfurter Oper spielend kennengelernt hatte: die Opern von Franz Schreker und Richard Strauss.

Die Handlung

Geschlechterkampf in grauer Vorzeit. Krieger versuchen den Angriff ihres Führers gegen die Festung der Frauen zu stoppen, währned eine schöne Frau erscheint, von Mädchen umringt. Ratlos begegnen Männer und Frauen einander in immer neuen aufreizenden Konstellationen, bis der Anführer befiehlt, die Frau Frau mit seinem Zeichen zu brandmarken und sie mit einem Messer attackiert. Die Krieger wenden sich von ihm ab. Bei den folgenden erotischen Spielen wird der Anführer schwer verletzt und gefangen gesetzt. Die Frau begehrt zu ihm eingelassen zu werden. Der Mann ergeht sich in deliranten Visionen, ehe ihn die Begegnung mit der Frau hellsichtig macht: Er gewinnt Macht über sie und tötet sie. Sterbend reißt die Frau eine Fackel zu Boden. Durch den Feuerwall und die Gruppe der hilflos Sterbenden entlflieht der Mann zum ersten morgendlichen Hahnenschrei.



Aufnahme

Gerd Albrecht hat das Werk mit Gabriele Schnaut und Franz Grundheber in den Hauptpartien mit dem RSO Berlin aufgenommen. (Wergo)

↑DA CAPO