The Magic Fountain

Fredrick Delius

Ein poetisches Stück Musiktheater - vom Komponisten selbst vor der Uraufführung zurückgezogen. Es geht die Mär, die Opernrkäfte von Weimar, wo The Magic Fountain erstmals gespielt werden sollte, waren überfordert, vor allem von der riesigen Orchesterbesetzung, die der Komponist vorschrieb. Wie auch immer: Erst spät im XX. Jahrhundert erschien das nötige Notenmaterial, das Aufführungen und Aufnahmen möglich machte; und die Partitur entpuppte sich als hoch inspiriert und farbenprächtig. Einziger Vorwurf, den man Delius machen könnte: Die Dramaturgie des Librettos scheint hie und da etwas ungeschickt; manche Szenen sind etwas skizzenhaft geraten. Der ungewöhnliche Fall von zu kurz geraten, um Stimmung aufkommen zu lassen . . .

Die Handlung

Der spanische Ritter Solano segelt an die amerikanische Küste, um den magischen Brunnen zu suchen, dessen Wasser Weisheit und ewige Jugend verleihen soll. Er erleidet Schiffbruch und wird in einem Indianer-Dorf gesundgepflegt. Die Prinzessin Watawa nimmt sich seiner an und ist auch bereit, Solano zum magischen Brunnen zu führen; doch ist sie von Rachegedanken getrieben: Im heiligen Hain um das zauberische Wasser will sie den Fremden töten - um den Tod vieler Stammesgenossen durch die kriegerischen Angriffe der weißen Siedler zu sühnen.
Doch der Hohepriester des Brunnens, Talum Hadjo, erkennt, daß in Solano längst die Liebe zur Prinzessin aufgekeint ist - er kann Watawa von ihrem Vorhaben abbringen. Auch sie verliebt sich in den Fremden - doch das Wasser, das sie gemeinsam trinken, ist vergiftet: Das Paar stirbt in seliger Umarmung.

Delius überschütet die poetische Handlung mit magisch-schöner Musik.


Eine befriedigende Aufnahme ist von der Oper noch nicht gemacht worden. In Glasgow kam es 1999 immerhin zu einer konzertanten Aufführung unter Richard Armstrong mit Stephen Allen und Anne Mason Wapanacki in den Hauptrollen. Davon ist ein Mitschnitt → auf youtube verfügbar, der allerdings etliche Aussetzer aufweist.


↑DA CAPO