Frederick Delius
1862 - 1934
Delius war der Sproß einer deutschen (ursprünglich niederländischen) Händler-Dynastie und war von seinem Vater auch zur Kaufmannslehre ausersehen.
Als Mitarbeiter im Textilunternahmen der Familie fühlte er sich allerdings unwohl - und die Farmer-Tätigkeit, die man ihm daraufhin in den USA finanzierte, vernachläßigte er zugunsten musikalischer Studien.
Um auf eigenen Beinen stehen zu können, schlug sich Delius als Organist und Lehrer durch, ehe ihm sein Vater endlich ein Studium am Leipiger Konservatorium bewilligte. Dort war unter anderem der später in die USA emigrierte Salomon Judassohn, der danach auch Charles Ives unterrichtete, sein Lehrer.
Es war Edvard Grieg, den Delius auf einer Norwegenreise kennengelernt hatte, der den Vater von der Bestimmung seines Sohnes überzeugte. Dieserart »befreit« konnte sich Delius seinem Schaffen widmen, das starke Einflüsse der Pariser Kunst-Szene des Fin de siècle widerspiegelt. In der französischen Metropole traf Delius unter anderem Edvard Munch und Paul Gauguin, deren Werke ihm zur Entwicklung eines farbigen, vor allem auf Klang basierenden Orchestertechnik inspirierten.
Mit seinen Tondichtungen erweist sich Delius als Meister des musikalischen Impressionismus und nimmt Klangfarben-Techniken vorweg, an denen sich später auch Komponisten vom Schlage eines Arnold Schönberg versuchen werden.
Allerdings entstehen Delius' erste Tondichtungen schon etwa zur selben Zeit, als Gustav Mahler seine erste Symphonie und Richard Strauss seine frühen symphonischen Dichtingen skizzieren.
Populär wurden dann die Tondichtungen aus der Zeit zwischen 1907 und 1912
Vor allem aber in seinen Bühnenwerken, die in der Regel auf eigene Libretti entstanden und, sofern zu Lebzeiten überhaupt, in Deutschland uraufgeführt wurden.
Die Messe des Lebens gehörte zu den Prunkstücken im Repertoire des Dirigenten Sir Thomas Beecham, der sie mit seinem Royal Philharmonic Orchestra Anfang der Fünfzigerjahre auch in einer maßstabsetzenden Aufnahme festgehalten hat.
Portrait von
Jelka Rosen
Als Mitarbeiter im Textilunternahmen der Familie fühlte er sich allerdings unwohl - und die Farmer-Tätigkeit, die man ihm daraufhin in den USA finanzierte, vernachläßigte er zugunsten musikalischer Studien.
Um auf eigenen Beinen stehen zu können, schlug sich Delius als Organist und Lehrer durch, ehe ihm sein Vater endlich ein Studium am Leipiger Konservatorium bewilligte. Dort war unter anderem der später in die USA emigrierte Salomon Judassohn, der danach auch Charles Ives unterrichtete, sein Lehrer.
Es war Edvard Grieg, den Delius auf einer Norwegenreise kennengelernt hatte, der den Vater von der Bestimmung seines Sohnes überzeugte. Dieserart »befreit« konnte sich Delius seinem Schaffen widmen, das starke Einflüsse der Pariser Kunst-Szene des Fin de siècle widerspiegelt. In der französischen Metropole traf Delius unter anderem Edvard Munch und Paul Gauguin, deren Werke ihm zur Entwicklung eines farbigen, vor allem auf Klang basierenden Orchestertechnik inspirierten.
Mit seinen Tondichtungen erweist sich Delius als Meister des musikalischen Impressionismus und nimmt Klangfarben-Techniken vorweg, an denen sich später auch Komponisten vom Schlage eines Arnold Schönberg versuchen werden.
Allerdings entstehen Delius' erste Tondichtungen schon etwa zur selben Zeit, als Gustav Mahler seine erste Symphonie und Richard Strauss seine frühen symphonischen Dichtingen skizzieren.
Florida (1887)
Hiawatha (1888)
Idylle de Printemps (1889)
Summer Evening, Winter Night, Spring Morning (1890)
Paa Vidderne (»Sur les cimes« - nach Ibsen) (1888)
Over the Hills and Far Away (1897)
Appalachia (1896)
La ronde se déroule (1899)
Paris: The Song of a Great City (1899)
Populär wurden dann die Tondichtungen aus der Zeit zwischen 1907 und 1912
Brigg Fair: An English Rhapsody (1907)In größere Formgebilde faßte Delius seine Gedanken in zwei Streichquartetten, drei Violinsonaten und einer Cellosonate.
In a Summer Garden (1908)
Summer Night on the River (1911)
On Hearing the First Cuckoo in Spring (1912)
Vor allem aber in seinen Bühnenwerken, die in der Regel auf eigene Libretti entstanden und, sofern zu Lebzeiten überhaupt, in Deutschland uraufgeführt wurden.
Irmelin (1892). (UA posthum, 1953 Oxford)Delius' Verehrung für die deutsche Kultur und Geistesgeschichte spiegelt sich in seiner ambitioniertesten Partitur, einer Vertonung von Fragmenten aus Friedrich Nietzsches Hauptwerk Also sprach Zarathustra: Die sogenannte
The Magic Fountain (1895) (UA posthum 1977, London)
Koanga (1897) (UA, deutsch, 1904 Elberfeld)
A Village Romeo and Juliet (nach Gottfried Keller - 1900/01) (UA deutsch 1907, Berlin)
Margot la Rouge (1902) (UA posthum 1983, Saint Louis)
Fennimore and Gerda (1910, nach Jens Peter Jacobsen) (UA 1919, Frankfurt/M.)
Messe des Lebens (»A Mass of Life«).
Parallelen zu Strauss und Mahler
Das große Finale dieser »A Mass of Life« hat Delius etwa gleichzeitig mit Richard Strauss' Tondichtung »Also sprach Zarathustra« komponiert. Wie diese symphonische Dichtung, allerdings unter Einbindung von Nietzsches Worten, die von vier Solisten und Chor gesungen werden, mündet das Werk in das »Tanzlied« und das »Nachtwandlerlied«. Ebenfalls nahezu zur selben Zeit vertont Gustav Mahler das »O Mensch, gib acht«, das bei Delius das Finale bildet, als vierten Satz seiner sechsätzigen Dritten Symphonie. Die Deutungs-Differenzen sind bemerkenswert: Was bei Delius ein hymnisches Finale wurde, klingt bei Mahler wie eine dunkler, nächtlicher Warnruf, dessen Spannung erst durch den folgenden fünften Satz der Symphonie gelöst wird.Die Messe des Lebens gehörte zu den Prunkstücken im Repertoire des Dirigenten Sir Thomas Beecham, der sie mit seinem Royal Philharmonic Orchestra Anfang der Fünfzigerjahre auch in einer maßstabsetzenden Aufnahme festgehalten hat.