The Turn of the SCREW



Dieser Opern-Thriller basiert auf einer Novelle von Henry James, die Oscar Wilde »Eine absolut wunderbare, giftige kleine Horrorgeschichte« nannte. Er gehört zu den spannendsten Stücken des Musiktheaters des XX. Jahrhunderts.
Britten versteht es, den rätselhaften Vorgängen rund um die Geistererscheinungen, von denen die Gouvernante zweier Waisenkinder terrorisiert wird, durch eine knapp zweistündige, pausenlose suggestive Klangkulisse intensiv wirken zu lassen.

Die Fragen, die sich dem Zuschauer stellen, werden allesamt nicht beantwortet:

* Warum sind beide Eltern der Kinder tot?
Warum starben die beiden Hausangestellten, die nun als Spukgestalten erscheinen?
Warum darf die Gouvernante den Onkel und Vormund der beiden Kinder nicht kontaktieren?
Warum muss der Bub sterben, nachdem er den Namen einer der Spukgestalten ausgesprochen hat?

Auch Henry James hat auf diese Fragen keine Antworten gegeben, sondern seine Leser bewußt im Unklaren gelassen.

Michael Hampes Stuttgarter Inszenierung spielt realistisch vor der biedermeierlichen Kulisse eines englischen Herrenhauses. Davor heben sich die gespenstischen Vorgänge umso wirkungsvoller ab. Exzellent Richard Greagers Quint, der auch den Prolog gestaltet und die Zuschauer somit als Spielmacher durchs Geschehen begleitet. Steuart Bedford dirigiert das Kammerochester des Stuttgarter Rundfunks.

↑DA CAPO