Streichoktett
Felix Mendelssohn Bartholdy. Tatsächlich ist sein Werk der bis heute einzig populäre Beitrag zur raren Gattung, nicht einfach ein Stück für zwei konkurrierende Streichquartette, sondern eine raffinierte Melange aus acht eigenwilligen Stimmen. Der Geniestreich des Teenagers gehört zu den positivsten, fröhlichsten Werken der musikalischen Literatur. Das sprudelnde, leichtfüßige Scherzo ist der Prototyp des unverwechselbaren Mendelssohn-Elfentanzes, wie wir ihn später, am populärsten ausgeprägt, auch in seiner Sommernachtstraum-Musik finden.
Den Scherzo-Satz fand schon Mendelssohns Schwester Fanny bezaubernd:
Man fühlt sich so nahe der Geisterwelt, so leicht in die Lüfte gehoben.
Die Aufnahme durch ein multikulturelles Ensemble aus dem Quartett um den Geiger Ilya Gringolts und das finnische Ensemble Meta4 läßt diesbezüglich keine Wünsche offen. Das ganze Stück über behalten die acht Musiker die nötige Leichtigkeit und Schwerelosigkeit, auch angesichts aberwitziger spieltechnischer Ansprüche, nicht nur im Scherzo, auch im rasanten Finale. Zudem hat diese Aufnahme den Bonus, mit dem Oktett von Georges Enescu gekoppelt zu sein und damit ein prachtvolles Kammermusikstück des XX. Jahrhunderts zugänglich zu machen.
Mit dem zweiten der beiden Streichquintette koppelt das Kammermusikensemble der Academy of St. Martin in the Fields seine längst klassische Aufnahme des Oktetts, sicher, klar und animiert aufgespielt.