André Bloch

(1873 - 1960)

Bloch stammte aus dem Elsaß, studierte in Paris und gewann für seine Kantate Antigone den Rom-Preis. Er wurde ein angesehener Lehrer, aus dessen Klasse vor allem der Organist und Komponist → Jehan Alain hervorging.

Von den zahlreichen Musiktheater-Werken Blochs blieb wenig in Erinnerung. Immerhin erlebten das Ballet Feminaland (1904), die Opern Maïda, Une nuit de Noël und >Brocéliande bis 1925, sowie nach dem Zweiten Weltkrieg die Komödie Guignol ihre Uraufführungen in Paris. Auch eine Tondichtung nach Kiolings populärem »Dschungelbuch« (Kaa) erregte Aufsehen. Die Uraufführung der Tondichtung Au Béguinage dirigierte 1956 der Wiener Josef Krips.

Blochs Musik hält meist eine gute Balance zwischen unterhaltsamen Effekten und klassizistischer Formbeherrschung. Das originelle, dreisätzige Concert-ballet für Klavier und Orchester wurde von der Pianistin Sondra Bianca mit dem Hamburger Rundfunkorchester für Schallplatten aufgenommen. (MGM)

Die exotisierend-frechen Denneriana markieren einen amüsanten Ruhepunkt in Jos van Immerseels schöner CD mit französischen Werken für Klarinette und Klavier. Viel gespielt wurde Blochs Arrangement der Partitur von Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen, die er nach dem erhaltenen Fragment ergänzte und um das effektvolle sogenannte Septett im Venedig-Akt ergänzte, das zu den wirkungsvollsten Nummern der Partitur gehört, in jüngster Zeit aber - weil nicht originaler Offenbach - meist weggelassen wird.

↑DA CAPO