Symphonie Nr. 23 G-Dur

(1764)
  • Allegro
  • Andante
  • Menuett
  • Presto assai

  • Das Werk beginnt wie unter Hochdruck, gedrängt, knapp formuliert - die Spannung steigert sich in der Durchführug des Kopfsatzes noch in den Dialogen zwischen den beiden Violin-Gruppen.

    Das folgende Andante fungiert daraufhin als Ruhepol. Die Bläser schweigen, bis sie im Menuett an der bei Haydn nicht ungewöhnlichen kontrapunktischen Feinarbeit wieder teilhaben: Während hohe und tiefe Streicher einen strengen Kanon absolvieren, füllen die Hörner die Harmonie.

    Robbins-Landon verweist darauf, daß dieses Menuett - auch das Trio ist in Kanon-Form! - für die Zeitgenossen stilbildend wurde: Haydns Bruder Michael (ebenfalls in einer G-Dur-Symphonie) und Mozart (KV 110)nehmen auf diesen Satz direkt bezug.


    Originell ist auch das Finale, eine Art Gigue im Sechsachtel-Takt, rasant, brillant, wie eine positive Antithese zum hektischen Kopfsatz, überdies mit einem höchst witzig-theatralischen Schluß versehen: Nachdem das Geschehen sich unvermittelt im Pianissimo zu verlieren scheint, setzen die Streicher pizzicato den Schlußakkord.




    ↑DA CAPO