Symphonie Nr. 102 B-Dur

1794/95

Uraufführungsort: King's Theatre


  • Largo – Vivace
  • Adagio
  • Menuett. Alleo
  • Finale. Presto
  • Um die Jahreswende 1794/95 komponiert, markierte diese Symphonie den Beginn einer Konzertserie im King's Theatre, London.

    Haydn greift für das Adagio auf eine ältere Komposition zurück. Vorlage für die Orchestrierung ist der langsame Satz des Klaviertrios in fis-Moll (Hob. XV/26), das Haydn aus dem ursprünglichen Fis-Dur einen Halbton nach unten transponiert. Das kurze, aber harmonisch reiche Stück entfaltet seine - höchst anspruchsvoll ausgesponnenene - Melodik über fortwährenden Sechzehnteltriolen. Klanglich apart auch der Effekt der gestopften Trompeten.



    Eine herrlich ausbalancierte, lebendig strukturierte, aber auch melodisch biegsame Aufnahme dieses Werks hat Bruno Walter Ende der Fünfzigerjahre in New York aufgenommen, mit großem Streicher-Apparat, wie einst in Haydns Zeit also entsprechend satt und kraftvoll timbriert.

    Und noch ein Großmeister sollte bei dieser Symphonie nicht überhört werden: Sir Thomas Beecham hat Nr. 102 auf Tournee in den USA mit seinem Orchester 1945 präsentiert - ein technisch erstaunlich hochwertig revitalisierter Livemitschnitt hat sich erhalten und demonstriert, wie spritzig-hintergründig man eine solche Partitur verlebendigen kann. Differenzierter hat Haydn noch bei keinem Originalklang-Apostel geklungen!


    ↑DA CAPO