Adriano Banchieri

1568 - 1643

Adriano Banchieri war einer der bedeutensten Komponisten des italienischen Frühbarock, auch für die Entwicklung der weltlichen Musik von eminenter Bedeutung, obwohl er als Mönch und später Abt im Olivetanerkloster San Michele in Bosco in seiner Heimatstadt Bologna vor allem Organistendienste versah und geistliche Werke zu komponieren hatte.

Aufgeschlossener Zeitgenosse, der er war, übernahm er, was er an modernen Strömungen im regen musikalischen Leben seiner Zeit vorfand. Als einer der ersten schrieb er Sonaten im neuen Basso-continuo-Stil udn verwendete in seinen Partituren die neuen Vortragsbezeichnungen für piano und forte.
Als Madrigalist schuf er köstlich-parodistische Stücke über das Volksleben seiner Zeit, die schon als Vorboten der künftigen musikalischen Komödie gelten können. Die virtuos beweglichen Singstimmen ahmen nicht nur allerlei Umweltgeräusche nach, sondern auch Klänge der Instrumentalmusik, etwa wenn die jugendlichen Masken bei ihrem Einzug »Auf der Laute musizieren wie auf einem Cembalo...«

Aus dem
Festino nella sera del Giovedì grasso avanti cena (1608)

Der Ruhm Banchieris und seiner brillant geschulten Accademia dei Floridi drang weit über die Grenzen Bolognas hinaus. Monteverdi stattete dem Kollegen 1620 einen Besuch ab.