Schumanns Kammermusik

Schaffensrausch, 1842

Fünf bedeutende Kammermusikwerke entstanden ab Juni 1842 in rascher Folge. Knapp vor seinem 32. Geburtstag, die Frühlings-Symphonie und die später als Vierte gedruckte d-Moll-Symphonie waren bereits komponiert, begann der Schumann mit der Arbeit am a-Moll-Streichquartett, wenige Wochen später lagen drei Werke dieser Gattung vor: in F-Dur, a-Moll und A-Dur, veröffentlich unter der gemeinsamen Opus-Zahl 41.

Einer gemeinsamen Urlaubsreise durch die böhmische Kurorte Marienbad, Karlsbad und Königswart folgten nach der Rückkehr nach Leipzig entstand - ebenfalls in enormer Geschwindigkeit - das → Klavierquintett in Es-Dur (op. 44), das Clara gewidmet wurde und ganz auf deren pianistische Meisterschaft zugeschnitten war. Sie spielte es in der Folge in allen bedeutenden Musikzentren mit enormem Erfolg.

Schumanns Quintett steht am Anfang einer Reihe von bedeutenden Werken in der Besetzung für Klavier und Streichquartett und hat keine direkten Vorbilder in der klassischen oder frühromantischen Literatur, sieht man von den Arrangements einiger Mozartscher Klavierkonzerte ab.

Anders das → Klavierquartett, das im Herbst folgt - entworfen in einer Woche Ende Oktober, Mitte November schon in Partitur gesetzt. Hier konnte sich der Komponist direkt auf die beiden einschlägigen Werke Mozarts beziehen. Für die musikalische Romantik (von Brahms über Dvořák bis zu Cesar Franck oder Ernst von Dohnányi) dienten dann jedenfalls Schumanns beide Werke für Klavier und Streicher als Inspirationsquellen.

↑DA CAPO