Franco Zeffirelli
Dem Regisseur zum 80. Geburtstag
12. Februar 2003
Wiens Opernfreunde nennen seinen Namen rasch, wenn es darum geht, aufzuzählen, welche Regisseure adäquate Inszenierungen von Meisterwerken des Repertoires geliefert hätten. Franco Zeffirelli steht da nicht zuletzt deshalb obenan, weil seine Produktion von Puccinis "Boheme" seit der Ära Karajan, also gut vier Jahrzehnte lang, unverbraucht und echt wie am ersten Tag wirkt.
Dergleichen gibt es im Musiktheaterbetrieb nicht oft. Es gilt in ähnlichem Maße für Zeffirellis "Camen", die unter Carlos Kleiber Ende der siebziger Jahre Premiere hatte und die wohl noch viel frischer wirken würde, hätte man sie nicht aus Kostengründen um etliche teure Auftritte und Versatzstücke reduziert.
Für die Vertreter des sogenannten musiktheatralischen Fortschritts ist Zeffirelli genau aus dem selben Grund ein Buhmann. Wenn er "Boheme" oder - legendär mit der Callas auf der Bühne oder mit der Stratas im Film - "La Traviata" ankündigte, dann sah das Produkt auch aus wie "Boheme" oder "La Traviata". So etwas ist nicht mehr modern und wird gern schlecht kritisiert. Das Publikum aber applaudiert nach wie vor, wenn sich der Vorhang über dem dritten "Boheme"-Bild hebt. So viel Antimodernismus gönnen sich die Opernfreunde. Deshalb lieben sie Zeffirelli.
Der war Kritikern nie bequem, auch weil er mit seiner Meinung auch jenseits künstlerischer Fragen nie hinterm Berg hielt. Und die entpuppten sich selten als das, was der journalistische Korrektions-Mainstream als politisch korrekt bezeichnet.
Begonnen hat die durchaus märchenhafte Karriere des Künstlers im künstlerischen und privaten Dunstkreis des großen Luchino Visconti, dem Zeffirelli sehr zugetan war und von dem er seit seiner Mitarbeit beim neorealistischen Kultfilm "Die Erde bebt" unendlich viel gelernt hat.
Als Bühnenbildner und Regisseur hat sich Zeffirelli seit Anfang der fünfziger Jahre von Visconti emanzipiert. Mit der Callas-"Traviata" erzielte er 1958 seinen internationalen Durchbruch. Danach folgten äußerst haltbare Operninszenierungen in den meisten großen Häusern der Welt, einige Filme, die Filmkritiker nicht mochten, denen aber des öfteren, denken wir nur an die Franziskus-Vita "Bruder Sonne, Schwester Mond", dauerhafter Erfolg beschieden war.
Zeffirelli ist seinem Alter zum Trotz nicht untätig und engagiert sich, wie er das oft gewünscht hat, als kulturpolitischer Berater des italienischen Präsidenten Silvio Berlusconi.
Dergleichen gibt es im Musiktheaterbetrieb nicht oft. Es gilt in ähnlichem Maße für Zeffirellis "Camen", die unter Carlos Kleiber Ende der siebziger Jahre Premiere hatte und die wohl noch viel frischer wirken würde, hätte man sie nicht aus Kostengründen um etliche teure Auftritte und Versatzstücke reduziert.
Für die Vertreter des sogenannten musiktheatralischen Fortschritts ist Zeffirelli genau aus dem selben Grund ein Buhmann. Wenn er "Boheme" oder - legendär mit der Callas auf der Bühne oder mit der Stratas im Film - "La Traviata" ankündigte, dann sah das Produkt auch aus wie "Boheme" oder "La Traviata". So etwas ist nicht mehr modern und wird gern schlecht kritisiert. Das Publikum aber applaudiert nach wie vor, wenn sich der Vorhang über dem dritten "Boheme"-Bild hebt. So viel Antimodernismus gönnen sich die Opernfreunde. Deshalb lieben sie Zeffirelli.
Der war Kritikern nie bequem, auch weil er mit seiner Meinung auch jenseits künstlerischer Fragen nie hinterm Berg hielt. Und die entpuppten sich selten als das, was der journalistische Korrektions-Mainstream als politisch korrekt bezeichnet.
Begonnen hat die durchaus märchenhafte Karriere des Künstlers im künstlerischen und privaten Dunstkreis des großen Luchino Visconti, dem Zeffirelli sehr zugetan war und von dem er seit seiner Mitarbeit beim neorealistischen Kultfilm "Die Erde bebt" unendlich viel gelernt hat.
Als Bühnenbildner und Regisseur hat sich Zeffirelli seit Anfang der fünfziger Jahre von Visconti emanzipiert. Mit der Callas-"Traviata" erzielte er 1958 seinen internationalen Durchbruch. Danach folgten äußerst haltbare Operninszenierungen in den meisten großen Häusern der Welt, einige Filme, die Filmkritiker nicht mochten, denen aber des öfteren, denken wir nur an die Franziskus-Vita "Bruder Sonne, Schwester Mond", dauerhafter Erfolg beschieden war.
Zeffirelli ist seinem Alter zum Trotz nicht untätig und engagiert sich, wie er das oft gewünscht hat, als kulturpolitischer Berater des italienischen Präsidenten Silvio Berlusconi.