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Riccardo Stracciari

1875 - 1955

Riccardo Stracciari war Mitglied von Arturo Toscaninis legendärem Vorkriegs-Ensemble, aber auch Gast an allen bedeutenden Opernhäusern von New York über London bis Paris und Buenos Aires.

Zu kultivierten Kantilenen fähig, entwickelte Stracciari seine Rollenportraits stets spürbar vom Text her, den er makellos und vielgestaltig artikulierte. Aus der Wortbedeutung heraus schienen sämtliche Modulationen der Gesangsmelodie geboren. Eine Gesamtaufnahme des Rigoletto aus dem Jahr 1930 läßt Stracciari an der Seite von Mercedes Capsir und Dino Borgioli hören, eine Aufnahme, die dank der Akkuratesse der Artikulation und der eleganten Phrasierungskunst zu einem hörspieltauglichen Ereignis wurde - und damit bis heute zu einer der bestgesungenen Aufnahmen der Oper.

Dasselbe Sänger-Trio hatte ein Jahr zuvor bereits mit dem Scala-Ensemble einen launig-verschmitzten Barbier von Sevilla für Schellackplatten eingespielt. Der Figaro war Stracciaris Leibpartie. Er hat sie im Laufe seiner langen Karriere mehr als 1000 Mal gesungen.

In späten Jahren hat Stracciari unterrichtet - aus seinen Gesangsklassen in Neapel und Rom gingen einige exzellente Sänger hervor, nicht zuletzt der mächtige Baß Boris Christoff.

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