Edith Mathis
* 1936
Die Schweizer Sopranistin hat in Luzern studiert, wo sie 1956 auch ihr Bühnendebüt feierte. Ab 1959 war sie an den großen deutschen Opernhäusern namentlich als Mozart-Sängerin viel beschäftigt. Die Festspiele in Salzburg und Glyndebourne holten sie regelmäßig zu Neuproduktionen, die nicht nur das große Repertoire betrafen, sondern auch Raritäten wie Mozarts dramatische Frühwerke.Der Livemitschnitt des Don Giovanni unter Wolfgang Sawallisch aus Köln dokumentiert nicht nur die legendäre Partnerschaft von Hermann Prey und Fritz Wunderlich, sondern auch einen Auftritt aus der frühen Karriere von Edith Mathis, die in der Folge in Berlin und Hamburg wiederholt auch für Uraufführungen eingesetzt wurde. So sang sie in Gottfried von Einems Der Zerrissene und in Hans Werner Henzes Der junge Lord die zentralen jugendlichen Sopranpartien.
Unter Dirigenten wie Herbert von Karajan, Karl Böhm, Karl Richter und Carlos Kleiber hat sie unzählige Schallplatten aufgenommen.
Der jugendlich-reine Klang ihres Soprans brillierte in Partien wie der Sophie im Rosenkavalier ebenso wie als Susanna (Figaros Hochzeit) oder als Ännchen (Freischütz) und erreichte in Arien aus Bachschen Kantaten und Passionen - dokumentiert in vielen Bänden der Aufnahmeserie von Karl Richter (Archiv Produktion/DG) ein Höchstmaß an Innigkeit.
Eine Aufnahme von Brahms' Liebesliederwalzern mit Brigitte Fassbaender, Peter Schreier und Dietrich Fischer-Dieskau dokumentiert so etwas wie ein Salzburger Festspiel-Ensemble der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahre.