Zóltán Kelemén
1926-1979
Kelemén stammte aus Budapest und studierte an der dortigen Musik-Akademie. Er wurde zu einem der herausragenden Charakter-Bässe seiner Generation und erlangte vor allem durch seine Mitwirkung an Salzburger Festspielproduktionen unter Herbert von Karajans Leitung und den damit verbundenen Schallplattenproduktionen internationale Berühmtheit. Mitte der Sechzigerjahre war er der Jesuit Rangoni in der spektakulären Inszenierung von Mussorgskys Boris Godunow, danach auch Don PIzzaro in Fidelio und anläßlich der ersten Produktionen der Osterfestspiele der Alberich in Wagners Ring des Nibelungen. Diese Partie, in der er 1964 erstmals auch in Bayreuth zu hören gewesen war, führte den Ungarn mit der prägnant-ausdrucksstarken, zu sinistren Zwischentönen fähigen Stimme in alle bedeutenden Opernhäuser der Welt.An der Wiener Staatsoper war sein Alberich in sämtlichen Ring-Aufführungen der frühen Siebzigerjahre bis zu seinem frühen Tod unverzichtbar. Karajan holt Kelemén anläßlich seines Comebacks ins Haus am Ring auch als Gärtner Antonio in die Wiener Premierenserie von Jean-Pierre Ponnelles Figaro-Inszenzierung. Davon gibt es einen → Livemitschnitt (Orfeo). Die Fidelio-Produktion wie auch der komplette Ring- unter Karajans wurden im Plattenstudio realisiert (EMI bzw. DG), das Rheingold 1973 auch verfilmt. (DG)