Philippe Jaroussky

* 1978

Philippe Jaroussky war 21 als er den Durchbruch schaffte: Mit der Aufführung des Oratoriums Sedecia von Alessandro Scarlatti bei den Festivals von Royaumont und Ambronay, 1999, wussten die Hellhörigen der internationalen Musikwelt: Ein Weltklasse-Countertenor hat die Bühne betreten.

Da war der in Paris nicht nur als Sänger, sondern auch als Spezialist für Originalklang-Aufführungspraxis ausgebildete Franzosse schon mit seinen grundlegenden Studien fertig und wude bald bei den großen Festivals für Barockmusik - und in den Aufnahmestudios aktiv. Seit 2001 erschienen Jahr für Jahr meist mehrere neue CD-Einspielungen, die Jarousskys makellos schönen Falsettgesang dokumentierten, Opern-Gesamtaufnahmen und bunt gemischte Recitals mit Virtuosenliteratur, die einst den wendigen Gurgeln der Kastraten auf den Leib geschneidert wurden.

Seit 2017 ist Jaroussky Leiter einer eigenen Akademie im neuen Konzerthaus La Seine Musicale in Boulogne-Billancourt bei Paris, wo unter dem Motto »Musik für alle« Kinder und Jugendliche bis 25 Musikunterricht erhalten, um ihre Talente zu fördern.

Die Verbreiterung des Repertoires durch Sänger wie Jaroussky ist enorm: Auf den Spuren bedeutender Interpreten des Barock erschließen sich Werke, die fast 300 Jahre lang vergessen waren. So würdigt Jaroussky in einem Solo-Album den italienischen Kastraten Giovanni Carestini (1700 - 1760), für den Meister wie Händel, Hasse oder Gluck komponiert haben.



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