Robert Holl

* 1947

Der Baßist Robert Holl stammt aus Rotterdamm und zählt zu den bedeutenden Liedsängern seiner Generation. Holl hat auch Komposition studiert und ist mit eigenen Werken hervorgetreten. Hans Hotter war einer seiner Lehrer und weihte ihn in die Geheimnisse der Schubert-Interpretation ein. Immer wieder hat Holl auch Oper gesungen, Mitte der Siegzigerjahre war er Mitglied der Bayerischen Staatsoper. Bei den Bayreuther Festspielen gab er in der letzten Inszenierung Wolfgang Wagners den Hans Sachs in den zunächst von Daniel Barenboim, zuletzt von Christian Thielemann dirigierten Meistersingern von Nürnberg, mit denen Thielemann seinen Einstand bei den Wagner-Festspielen feierte. In Thielemanns Wiener Tristan-Neuproduktion war Holl der König Marke.

Doch sind die Lied-Interpretationen Holls Domäne. Als Präsident der Hans-Pfitzner-Gesellschaft hat er sich immer wieder auch um wenig beackerte Gefilde der Lied-Komposition gekümmert und auch viele Schallplattenaufnahme von Raritäten gemacht.

Der kundige Schubert-Interpret hat seine Erkenntnisse und Studien auch in Schriften niedergelegt, vor allem in Schubert, Mayrhofer und die deutsche Romantik (1984). Mit dem Pianisten Oleg Maisenberg gelangen Holl einige tiefgründige Aufnahmen, nicht zuletzt eine der bewegendsten Wiedergaben von Schuberts Winterreise.



↑DA CAPO