Elisabeth Höngen

1903 - 1997

Die Mezzosopranistin aus Gevelsberg war eines der geliebten Mitglieder des legendären Wiener Sängerensembles des Nachkriegszeit. Die Ausdruckskraft ihrer Stimme und ihres Spiels machte sie zur idealen Charakterdarstellerin - für Partien wie die Klytämnestra (Elektra) oder Verdis Lady Macbeth war und blieb sie in ihrer Generation die erste Wahl. Die von Karl Böhm dirigierte Aufnahme des Macbeth - wiewohl in deutscher Sprache - gehört zu den Verdi-Klassikern der Schallplattengeschichte.

Doch sang die Höngen auch Musik von Mozart oder Bach makellos und mit größter Empfindung: Mit Fritz Lehmann nahm sie Bach-Kantaten auf, die auf CD wieder aufgelegt wurden.

Dank fabelhafter Diktion war Höngen auch eine exzellente Lied-Interpretin. Gesänge wie Schuberts Gretchen am Spinnrade machte sie ohne jede pseudotheatralische Übertreibung allein durch artikulatorische Prägnanz zu regelrechten Seelendramen.

DA CAPO