Josef Greindl

1912 - 1993

Er war der schwarze Wagner-Baß par excellence, ab 1943 aus Bayreuth nicht mehr wegzudenken, wo er namentlich für die Interpretationen des Hagen und des Hunding in den von Wieland Wagner inszenierten Ring-Zyklen brillierte. Seine machtvolle, gradlinig alle Orchesterwogen durchschneidende Stimme war bald Inbegriff der Wagnerschen Finsterlinge. Aber auch seine warmherzige Charakterisierung des Hans Sachs in den Meistersingern von Nürnberg wurde berühmt. Greindl hatte viele künstlerische Gesichter und muß nicht auf Bayreuth reduziert werden.

Greindl, in München geboren, hat zunächst eine Instrumentalisten-Ausbildung absolviert, studierte Geige an der Münchner Akademie, ehe er bei Anna Bahr-Mildenburg seine Stimme ausbilden ließ. Über ein Engagement in Düsseldorf kam Greindl schon 1942 an die Berliner Oper und im Jahr darauf im Zuge der Kriegsfestspiele auch nach Bayreuth, wo er auch nach der Wiedereröffnung ab 1952 zum fixen Ensemble gehörte.

Nach der Wiedereröffnung des Opernhauses an der Ringstraße zählte Greindl auch zu den wichtigsten Bässen der Wiener Staatsoper. In Wien hat er auch lange Zeit unterrichtet und die Stadt zu seinem ständigen Wohnsitz gemacht.

Die deklamatorische Präzision seines Singens machte Josef Greindl auch zu einem exzellenten Lied-Interpreten. Die bei DG erschienene Aufnahme von Balladen und Liedern Carl Loewes ist legendär.




↑DA CAPO