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Régine Crespin

* 1927



Die französische Sopranistin hat vom Beginn ihrer Karriere an dramatische Partien gesungen: Auf ihr Debüt als Charlotte in Massenets Werther, 1948 in Reims, folgte schon 1950 die erste Elsa (Lohengrin) in Mühlhaussen, dann als Paris-Debüt an der Opéra-Comique Puccinis Tosca und wiederum die Elsa unter André Cluytens an der Opéra.

Im vollen Bewußtsein, daß eine so rasche Karriere ihrer Stimme schaden könnte, zog sich Crespin dann trotz verlockender Angebote in die französische Provinz zurück, um ihr Repertoire solid auszubauen, sang neben dramatischen Partien auch die Marguerite in Gounods Faust und die Desdemona in Verdis Otello.

Ab Mitte der Fünfzigerjahre war Crespin dann aber eine der führenden Stimmen der Pariser Oper, deren Paraderolle die Marschallin in Strauss' Rosenkavalier werden sollte. BEi den Bayreuther Festspielen war sie 1958 die Kundry (Parsifal), in Georg Soltis Wiener Ring-Zyklus (Decca) war sie die Sieglinde, fast zeitgleich sang sie im Plattenstudio auch die Walküren-Brünnhilde in der Ring-Gesamtaufnahme Herbert von Karajans (DG) die Brünnhilde.

Weiter vorgewagt hat sich Crespin ins hochdramatische Repertoire nicht. Bald nach den Walküren-Aufführungen bei den Salzburger Osterfestspielen zog sich die Sängerin wieder ins Mezzo-Fach zurück, in dem sie ganz zu Beginn ihrer Karriere reüssiert hatte: Die Charlotte stand dann wieder auf dem Programm, aber auch Santuzzya (Cavalleria rusitcana) oder Bizets Carmen (1975 sogar an der New Yorker Met). als Komödiantin überraschte sie spät in ihrer Karriere in einer Aufführung von Offenbachs Großherzogin von Gerolstein in Toulouse.

Ab 1976 wirkte Régine Crespin als gesuchte Gesangslehrerin am Pariser Conservatoire.

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