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Fiorenza Cossotto

1921 - 2003

Nach dem frühen Rückzug Giulietta Simionatos gab es für italienische Opern-Kenner keinen Zweifel: Nur Fiorenza Cossott konnte das Erbe der großen Mezzo-Diva antreten, die gleichwertige Gegenspielerin jeglicher Primadonna sein konnte - ob als Amneris in Aida oder Eboli in Don Carlos.

Daß die Stimme der Mezzosopranistin aus Vercelli von außerordentlichem Zuschnitt war, erkannten schon ihre Mitschülerinnen. Fiorenza mußte Sängerin werden, das stand fest. Einer Ausbildung am Verdi-Konservatorium in Turin folgte das Engagement ins Studio der Mailänder Scala, wo Cossotto zunächst sämtliche kleinere Partien ihres Fachs lernte und sang und so zu einer souveränen Bühnenfigur heranreifte. Schon anläßlich der Uraufführung von Francis Poulencs Gesprächen der Karmeliterinnen fiel sie aufmerksamen Beobachtern der Szene in der Rolle der Schwester Mathilde auf. Schon 1959 gab es die erste direkte Konfrontation mit der Callas - in Covent Garden war Cossotto die Neris in Cherubinis Medea, wenig später agierten die beiden Künstlerinnen dann tatsächlich auf Augenhöhe in zwei gleichwertigen Partien: als Aida und Amneris in der Arena von Verona.

Mit der Premiere von La Favorite 1961 war die Cossotto ein internationaler Star.
Noch 1978 holte Herbert von Karajan, der sie wiederholt zu den Salzburger Festspielen in seine Don Carlos-Produktion eingeladen hatte, die Cossotto als Azuecna für die Verfilmung seiner Produktion des Troubadour an der Wiener Staatsoper.



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