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Dino Borgioli

1891 - 1960

Am Anfang standen die großen Tenorpartien der Belcanto-Meister: Als Arturo in Bellinis Puritanern hat der studierte Jurist aus Florenz mit der schönen, hellen, beweglichen Stimme 1914 in Mailand debütiert, des weiteren sang er in den ersten Jahren seiner Karriere den Fernando in Donizettis Favorita, den Almaviva in Rossinis Barbier von Sevilla und den Fenton in Verdis Falstaff.

Arturo Toscanini holte Borgioli an die Scala, wo er sein Repertoire bis zum Alfredo in Verdis Traviata erweiterte. Für Toscanini war Borgioli dank der Eloqenz, dem edelmetallischen Strahl, zu dem seine Stimme in der Höhe fähig war, aber auch wegen seiner Disziplin dem Notentext gegenüber erste Wahl in den Belcanto und leichteren Spinto-Partien. Der Maestro nahm Borgioli auch zu den Salzburger Festspielen mit, wo er bereits als Almaviva im Jahr 1931 debütiert hatte. 1936 und 1937 sang er den Fenton in Toscaninis legendärer Falstaff-Produktion an der Seite von Mariano Stabile, an dessen Seite Borgioli 1937 auch den Herzog in einem vielbeachteten Rigoletto mit Maria Ivogün als Gilda am Londoner Covent Garden sang.

Eine Gesamtaufnahme des Rigoletto aus dem Jahr 1930 läßt Borgioli an der Seite von Mercedes Capsir und Riccardo Stracciari, der wie Borgioli dank präziser Artikulation und eleganter Phrasierungskunst die Aufnahme zu einem hörspieltauglichen Ereignis macht - und damit bis heute zu einer der bestgesungenen Aufnahmen der Oper. Dasselbe Sänger-Trio hatte ein Jahr zuvor bereits mit dem Scala-Ensemble einen launig-verschmitzten Barbier von Sevilla für Schellackplatten eingespielt.

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