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Gabriela Beňačková

Die slowakische Sopranistin war eine Zeit lang eine der Lieblingssängerinnen des Wiener Opernpbulikums. Ihre innigen, leidenschaftlichen Interpretationen von Janáčeks Jenůfa und Dvořáks Rusalka galten als Sternstunden erfüllten Operngesangs.

Die Wiener Premiere der Rusalka unter Vaclav Neumanns Leitung wurde aufgezeichnet und ist bei Orfeo auf CD erschienen, trotz den kräftigen Strichen (die Partien des Küchenjungen und des Hegers fielen dem Rotstift zum Opfer) ist und bleibt das eine der schönsten Aufnahmen des Werks.

Janáčeks Jenůfa sang die Beňačková ander Seite von Naděžda Kniplová (als Küsterin) unter František Jílek (für Supraphon) und an der Seite von Leonie Rysanek unter Eve Queler in der New Yorker Carnegie Hall - ein Livemitschnitt dieser konzertanten Produktion erschien bei BIS auf CD - und in der Folge auch auf der Bühne der Metropolitan Opera.

Die Marie in Smetanas Die verkaufte Braut sang die Beňačková unter Zdeněk Košler für Supraphon im Studio - für eine CD- und eine Videoproduktion auf DVD mit Peter Dvorsky als Hans.

Überdies hat sich die Sängerin immer wieder für Raritäten des böhmischen wie des slowakischen Repertoires engagiert. So gibt es Gesamtaufnahmen von Smetanas Libussa und → Eugen Suchons Krutnava bei Supraphon auf CD.

Die Sängerin wirkte auch in dem einen oder anderen Spielfilm mit: So lieh sie in einem Spielfilm über die legendäre böhmische Sopranistin Emmy Destinn der Hauptdarstellerin ihre Singstimme. Beňačkovás Interpretation des Liedes an den Mond aus Dvořáks Rusalka erklingt im → Film Miss Daisy und ihr Chauffeur, ihr Vissi d'arte aus Puccinis Tosca → in Copycat.

In Wien erlebte man die Beňačková unter anderem auch als Madeleine in André Chénier (Premiere an der Seite von Placido Domingo), als Marguerite in Gounods Faust (Premiere der Inszenierung von Ken Russell mit Francisco Araiza) oder als Fidelio-Leonore. Die Madeleine sang sie auch an der New Yorker Met, wo sie bis 1999 fast 40 Mal zu erleben war - zuletzt als Desdemona an der Seite von Placido Domingos Otello.

2012 gab es ein Comeback in der anspruchsvollen Partie der Comtesse de la Roche in Bernd Alois Zimmermanns Soldaten bei den Salzburger Festspielen.





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