Heinz Zednik
Der Tenor im Gespräch über das Unterrichten und Kabarett-Lieder
Oktober 1996
Im Herbst ist er unter die Professoren gegangen: Heinz Zednik, als Mime, Herodes oder Loge von den großen Opernbühnen der Welt nicht wegzudenken, hat sich entschlossen, junge Kollegen an seinem Talent teilhaben zu lassen. Besser noch: an seinem Erfahrungsschatz, der sich als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, bei den Bayreuther Festspielen, auf der Bühne der Met angesammelt hat.
Nun erarbeitet Zednik mit 15 Studenten der Wiener Musikhochschule "kleine Szenen und Arien", aber auch einen Operettenakt: "Wir haben uns den ,Opernball' ausgesucht, weil der eher ein Singspiel, eine komische Oper ist als eine typische Operette", erklärt der Tenor, "und ein Stück, wo man viel lernen kann, weil unentwegt Spiel, Aktion, Bewegung gefordert ist. Das ist bedeutend instruktiver als den Wotan zu erarbeiten. Dem braucht man letztlich nur ein Auge zu verbinden; wenn er dann gut singt, ist er's schon".
So sei das in der Oper, meint Zednik. Was leicht wirkt, wirken soll, ist kompliziert: "Jeder Liebestrank ist tausendmal schwerer als Tristan. Ich möchte in meinem Lehrgang so viel Ausdruck wie möglich aus den Leuten herausholen. Ich spiele da jetzt natürlich nicht den Chereau für die Armen, ich möchte, daß sich die jungen Sänger freispielen, daß sie Mut zur Eigeninitiative bekommen."
Problemstellung Nummer eins: "Wie transportiere ich etwas zum Zuschauer in einem großen Haus. Man muß zum Beispiel den Raum nutzen, Distanz schaffen, nicht auf dem Partner draufkleben. Man muß aber auch lernen, daß man eine schwierige Phrase servieren muß. Das Publikum muß merken, daß eine Koloratur schwer ist. Es muß von der Bewältigung dieser Schwierigkeiten beeindruckt sein. Ein Sänger soll sich interessant machen: Nur Wohlklang ist langweilig."
Demnächst wird Heinz Zednik nicht nur auf der Bühne der Staatsoper zu bewundern sein, sondern auch in Neapel, an der Mailänder Scala ("Siegfried"-Mime unter Riccardo Muti) und in Florenz. Außerdem hält er Seminare für fortgeschrittene junge Sänger im Wiener Karajan-Centrum und lehrt im Sommer bei den Wiener Meisterkursen. Flugs wird in einer Spielzeit aus einem Opernstar ein vielbeschäftigter Lehrer.
Und ein Entertainer: "Zum 20-Jahr-Jubiläum der Bühne von Topsy Küppers auf der Wieden machen wir ein Programm, eine Art musikalische Seitenblicke. Heiter-besinnliches von Bronner und Wehle, Kreisler, aber auch Weill und Schönberg, der ja auch Brettl-Lieder komponiert hat."
Nun erarbeitet Zednik mit 15 Studenten der Wiener Musikhochschule "kleine Szenen und Arien", aber auch einen Operettenakt: "Wir haben uns den ,Opernball' ausgesucht, weil der eher ein Singspiel, eine komische Oper ist als eine typische Operette", erklärt der Tenor, "und ein Stück, wo man viel lernen kann, weil unentwegt Spiel, Aktion, Bewegung gefordert ist. Das ist bedeutend instruktiver als den Wotan zu erarbeiten. Dem braucht man letztlich nur ein Auge zu verbinden; wenn er dann gut singt, ist er's schon".
So sei das in der Oper, meint Zednik. Was leicht wirkt, wirken soll, ist kompliziert: "Jeder Liebestrank ist tausendmal schwerer als Tristan. Ich möchte in meinem Lehrgang so viel Ausdruck wie möglich aus den Leuten herausholen. Ich spiele da jetzt natürlich nicht den Chereau für die Armen, ich möchte, daß sich die jungen Sänger freispielen, daß sie Mut zur Eigeninitiative bekommen."
Problemstellung Nummer eins: "Wie transportiere ich etwas zum Zuschauer in einem großen Haus. Man muß zum Beispiel den Raum nutzen, Distanz schaffen, nicht auf dem Partner draufkleben. Man muß aber auch lernen, daß man eine schwierige Phrase servieren muß. Das Publikum muß merken, daß eine Koloratur schwer ist. Es muß von der Bewältigung dieser Schwierigkeiten beeindruckt sein. Ein Sänger soll sich interessant machen: Nur Wohlklang ist langweilig."
Demnächst wird Heinz Zednik nicht nur auf der Bühne der Staatsoper zu bewundern sein, sondern auch in Neapel, an der Mailänder Scala ("Siegfried"-Mime unter Riccardo Muti) und in Florenz. Außerdem hält er Seminare für fortgeschrittene junge Sänger im Wiener Karajan-Centrum und lehrt im Sommer bei den Wiener Meisterkursen. Flugs wird in einer Spielzeit aus einem Opernstar ein vielbeschäftigter Lehrer.
Und ein Entertainer: "Zum 20-Jahr-Jubiläum der Bühne von Topsy Küppers auf der Wieden machen wir ein Programm, eine Art musikalische Seitenblicke. Heiter-besinnliches von Bronner und Wehle, Kreisler, aber auch Weill und Schönberg, der ja auch Brettl-Lieder komponiert hat."